Misox GR (awp/sda) - Vier Personen sind am Samstagmorgen nach massiven Gewittern und Niederschlägen im Bündner Südtal Misox vermisst worden. Wie bereits am Vortag im Kanton Wallis mussten Personen aus ihren Häusern evakuiert werden. Im Wallis verschlechterte sich die Lage derweil nicht.

Mehrere Dutzend Personen mussten in der Region Misox und Calanca aus ihren Häusern evakuiert werden, wie die Kantonspolizei Graubünden am Samstag nach 05.00 Uhr mitteilte. Weitere Angaben waren zum Zeitpunkt der Mitteilung nicht möglich. Die Kantonspolizei berief für Samstagmorgen eine Medienkonferenz ein.

Die massiven Gewitter und Niederschläge hätten am Freitagabend nach einem Bergsturz zu einer Hochwassersituation geführt, hiess es in der Mitteilung weiter. Flüsse seien über die Ufer getreten und Strassen überschwemmt worden.

In Misox ereignete sich am Freitag ein Erdrutsch, der zwischen Roveredo GR und Lumino TI im untersten Teil des Tals die Autobahn A13 in beide Richtungen unterbrach. Die A13 und die italienische Strasse H13 mussten zwischen San Vittore und dem Nordportal des San-Bernardino-Tunnels gesperrt werden. Die Zufahrt von Norden in Richtung Roveredo sei wegen der Sperrung nicht möglich, teilte die Kantonspolizei Graubünden mit.

Zermatt weiter abgeschnitten

Die Lage im Kanton Wallis verschärfte sich in der Nacht auf Sonntag nicht, wie ein Sprecher der Walliser Kantonspolizei auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA sagte. Nach einer Sitzung des Krisenstabs am frühen Vormittag werde die Lage neu beurteilt.

Die Strecke zwischen Visp und Zermatt blieb wegen der Hochwassergefahr vorerst gesperrt. Alternative Beförderungen gab es keine, wie die Matterhorn-Gotthard-Bahn am frühen Samstagmorgen auf der Onlineplattform X mitteilte. Zermatt blieb damit vorerst abgeschnitten. Zermatts Gemeindepräsidentin Romy Biner-Hauser sagte am Freitag zum Schweizer Radio und Fernsehens, die Feriengäste seien in Sicherheit. Wer nicht an- oder abreisen könne, erhalte eine Unterkunft.

Auch die Bahnstrecke zwischen Riddes und Ardon im Unterwallis war am Samstagmorgen weiterhin unterbrochen. Ersatzbusse für Reisende zwischen Sitten und Martigny sowie zwischen Ardon und Riddes standen bereit, wie die SBB auf ihrer Webseite mitteilten.