WASHINGTON/BERLIN (dpa-AFX) - Wegen des sich ausbreitenden Coronavirus hat das US-Außenministerium eine Reisewarnung für ganz China erlassen. Das Auswärtige Amt in Berlin warnte am Freitag zunächst vor Reisen in die am stärksten betroffene Provinz Hubei, empfahl aber in einer Teilreisewarnung, nicht notwendige Reisen nach China "nach Möglichkeit" zu verschieben. In Deutschland sind bisher fünf Infektionen mit dem Virus bekannt.

US-Staatsbürger sollten nicht mehr nach China reisen, hieß es in dem am Donnerstagabend (Ortszeit) verschärften Reisehinweis des Ministeriums in Washington. Amerikaner im Land sollten die Ausreise in Betracht ziehen. Mitarbeiter der US-Regierung, die nicht unbedingt nach China reisen müssten, sollten ihre Reisen wegen des Virus verschieben. Das US-Außenministerium stufte den Reisehinweis für China auf die höchste von vier Warnstufen hinauf - "nicht reisen".

Zuvor war in den USA die erste Übertragung des neuen Coronavirus von Mensch zu Mensch in dem Land nachgewiesen worden. Dabei handele es sich um den Ehemann einer Frau, bei der nach einer Reise nach Wuhan vor rund zehn Tagen das Virus nachgewiesen wurde, teilte die US-Gesundheitsbehörde CDC am Donnerstag mit. Der Mann sei um die 60 Jahre alt und in stabilem Zustand. Die Frau befinde sich isoliert in einem Krankenhaus und sei in gutem Zustand. Außer den beiden gibt es in den USA bislang vier bestätigte Fälle von Menschen mit Coronavirus, alle von ihnen hatten das Virus aus Wuhan mitgebracht.

Am Mittwoch hatten die USA rund 200 Landsleute aus Wuhan ausgeflogen

- die Elf-Millionen-Stadt Wuhan und die Provinz Hubei sind besonders

schwer von der Epidemie betroffen. Die ausgeflogenen Amerikaner wurden zur Beobachtung zunächst auf der March Air Reserve Base der US-Luftwaffe in Kalifornien untergebracht.

Die deutsche Regierung plant für Samstag einen Rückholflug für rund 90 Deutsche aus Wuhan. Sicher ist das noch nicht./cy/DP/zb