WASHINGTON (dpa-AFX) - Angesichts der erneuten Angriffe der libanesischen Hisbollah auf den Norden Israels wollen die USA die militärische Zusammenarbeit mit ihrem Verbündeten stärken. US-Verteidigungsminister Lloyd Austin und sein Kollege Joav Galant hätten über die laufenden Angriffe der proiranischen Schiitenmiliz gesprochen, teilte das Pentagon am Dienstag (Ortszeit) in Washington mit. Die beiden Minister hätten dabei auch Möglichkeiten zur Verbesserung der militärischen Zusammenarbeit zwischen den USA und Israel als Reaktion auf eine Reihe regionaler Sicherheitsbedrohungen erörtert.

Derzeit wachsen die Sorgen vor dem Ausbruch eines neuen Krieges neben dem Gaza-Krieg. In der Nacht hatte die Hisbollah erneut Dutzende Raketen auf Israel abgefeuert. Die Hisbollah reagierte damit nach ihren eigenen Angaben auf den Tod von fünf Syrern bei israelischen Angriffen im Süden des Libanon, darunter drei kleine Kinder. Die Schiitenmiliz will mit dem Beschuss Israels erst aufhören, wenn es zu einem Waffenstillstand im Gaza-Krieg zwischen Israel und der mit ihr verbündeten radikalislamischen Hamas kommt. Danach sieht es jedoch im Moment nicht aus.

Austin mahnt verstärkte Hilfslieferungen an

Angesichts des geplanten Endes der vom US-Militär errichteten provisorischen Anlegestelle für humanitäre Hilfsgüter an der Küste des Gazastreifens betonte Austin laut Pentagon, wie wichtig es sei, die humanitären Hilfslieferungen über alle Landübergänge zu verstärken. Zudem müssten die Hilfslieferungen an den Hafen der israelischen Stadt Aschdod unterstützt werden, damit diese im Gazastreifen weiter verteilt werden könnten. Aschdod liegt gut 30 Kilometer von Gaza entfernt.

Der Pier war nach US-Angaben stets als vorübergehende Lösung gedacht gewesen, um die Lieferung zusätzlicher Hilfe in das Küstengebiet zu ermöglichen. Ende Juni war die Anlage wegen rauen Seegangs abgebaut und nach Aschdod an die israelische Küste geschleppt worden. Seit der Inbetriebnahme im Mai gab es unentwegt Probleme. Der Pier wurde bei heftigem Seegang beschädigt. Auch die Verteilung der Hilfsgüter für die notleidenden Menschen in dem umkämpften Küstenstreifen gestaltete sich als mehr als schwierig./hme/DP/zb