Genf (awp/sda) - Die Weltorganisation für Tourismus (UNWTO) sagt dem globalen Tourismus für das laufende Jahr ein Wachstum von 7% voraus. Davon profitieren soll vor allem Asien, aber auch in Europa soll dieser Wirtschaftszweig weiter zulegen können.

Der Tourismussektor ist gemäss UNWTO-Generalsektretär Taleb Rifai sogar einer der Wirtschaftsbereiche, der weiterhin Träger der wirtschaftlichen Erholung in Europa sein wird.

Die jüngsten Terroranschläge in Europa würden daran nichts ändern, sagte Rifai gegenüber der Nachrichtenagentur sda. Deren Einfluss auf den Tourismus insgesamt sei nur begrenzt.

Die Tourismusbranche sei zwar abhängig von vielen Faktoren. So bremsten allfällige deutliche Verschlechterungen der allgemeinen Sicherheitslage, aber auch eine Pandemie oder eine grosse Umweltkatastrophe die Reisebranche.

Gleichzeitig weise dieser Wirtschaftssektor aber eine beträchliche Widerstandskraft auf, sagte Rifai. "Er erholt sich schnell." Das gelte selbst für Länder wie Tunesien, Ägypten und der Türkei, die seit längerem unter einem starken Einbruch des Tourismus leiden.

Seit der Finanzkrise 2009 ist der Sektor gemäss UNWTO jährlich um rund 4% gewachsen. Dieses hohe Wachstumstempo soll sich fortsetzen. Bis 2030 soll die Zahl der Reisenden von heute 1,2 Mrd auf 1,8 Mrd ansteigen, wovon gemäss Rifai alle Regionen profitieren werden.

Für die nächsten drei Jahre hat sich die UNO-Organisation zum Ziel gesetzt, dass der Tourismus sicherer, noch leichter zugänglich und vor allem nachhaltiger wird. Konkret soll die Reiseindustrie den Ausstoss von klimaschädlichen Gasen reduzieren, der heute 5% der weltweiten Emissionen ausmacht.

Gleichzeitig will sich die UNWTO dafür einsetzen, dass die Einnahmen aus dem Tourismus vermehrt in den Reiseländern bleiben und dass gegen Zwangsarbeit sowie Ausbeutung von Kindern verstärkt vorgegangen wird.