Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

Deutsche Produktion sinkt im Mai um 2,5 Prozent

Die Produktion im produzierenden Sektor Deutschlands ist im Mai deutlich schwächer als erwartet gewesen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte, verringerte sie sich gegenüber dem Vormonat um 2,5 Prozent und lag um 6,7 (April: 3,7) Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen monatlichen Rückgang von nur 0,2 Prozent prognostiziert. Der für April gemeldete monatliche Produktionsrückgang von 0,1 Prozent wurde auf einen Zuwachs von 0,1 Prozent revidiert. Im weniger volatilen Dreimonatsvergleich blieb die Produktion von März bis Mai auf dem gleichen Niveau wie in den drei Monaten zuvor.

Hauck Aufhäuser Lampe: Deutsche Produktion ist Trauerspiel

Alexander Krüger, der Chefvolkswirt von Hauck Aufhäuser Lampe, bewertet den unerwartet deutlichen Rückgang der deutschen Produktion im Mai als "Trauerspiel". "Es hakt an allen Ecken und Enden. Im abgelaufenen Quartal ist die Wirtschaftstätigkeit von der Produktion wohl nicht mal einen Hauch angeschoben worden", schreibt er in einem Kommentar. Da die Rahmenbedingungen nicht passten, werde die Wachstumsbremse vorerst eingeschaltet bleiben. Und aufgrund fehlender Aufträge und schlechter Stimmung würden Kapazitäten wohl weiter abnehmen. "Es bedarf dringend einer konzertierten Aktion von Politik und Wirtschaft", folgert der Ökonom.

ING: Noch Hoffnung für deutsche Wirtschaft

ING-Europa-Chefvolkswirt Carsten Brzeski hat trotz der unerwartet schwachen Produktionszahlen für Mai noch Hoffnung für die deutsche Wirtschaft. "Kräftige Lohnzuwächse dürften eine vorsichtige Erholung des privaten Verbrauchs begünstigen, und auch wenn der Lagerzyklus noch nicht gedreht hat, braucht es nicht viel, um zumindest eine schwache Erholung der Industrietätigkeit im Laufe dieses Jahres auszulösen", schreibt er in einem Kommentar.

VP Bank: Energieintensive deutsche Produktion Hoffnungsschimmer

Der anhaltende Anstieg der Produktion in den energieintensiven Sektoren der deutschen Industrie ist nach Aussage von Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der liechtensteinischen VP Bank, ein "Hoffnungsschimmer". "Von Februar 2022 bis Juli 2023 ist die Produktion der energieintensiven Industriezweige um 16,7 Prozent zurückgegangen. Seit Ende letzten Jahres konnte die energieintensive Industrie zumindest wieder einen kleinen Teil ihrer Produktionseinbußen wettmachen", schreibt er in einem Kommentar. Insgesamt aber bleibt der Ausblick für die deutsche Industrie Gitzel zufolge "betrüblich". "

LBBW: Deutsche BIP-Prognosen dürften sinken

Die unerwartet schwachen Zahlen zur deutschen Produktion im Mai sind nach Einschätzung von LBBW-Volkswirt Jens-Oliver Niklasch ein Schlag für den Konjunkturoptimismus. "Selbst die niedrigen Erwartungen für das zweite Quartal werden wohl enttäuscht werden. Die nächste Runde der Prognoseanpassungen dürfte wieder abwärts gehen", schreibt er in einem Kommentar. Deutschland erlebe wohl Stagnation das zweite Jahr in Folge.

Regierungskoalition einigt sich auf Haushalt und Wachstumspaket - Kreise

Die Regierungskoalition hat sich nach monatelangem Streit auf einen Bundeshaushalt 2025 und ein Wachstumspaket geeinigt. Das bestätigten Regierungskreise gegenüber Dow Jones Newswires. Bundeskanzler Olaf Scholz, Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) und Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hatten seit Donnerstag gemeinsam beraten. Details wurden zunächst nicht bekannt. Ab 7.00 Uhr kommen die Bundestagsfraktionen von SPD und Grünen zusammen. SPD-Fraktionsvorsitzender Rolf Mützenich will nach der Fraktionssitzung vor die Presse treten. Er hatte auf eine politische Einigung auf den Haushalt noch vor der parlamentarischen Sommerpause bestanden, die nächste Woche beginnt.

Scholz, Habeck und Lindner geben um 11.00 Uhr Pressekonferenz zum Haushalt

Die Spitzen der Bundesregierung wollen um 11.00 Uhr vor die Presse treten, um über die Pläne zum Bundeshaushalt 2025 zu informieren. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) und Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) wollen dazu in Berlin gemeinsam eine Pressekonferenz geben, wie der Verein Bundespressekonferenz erklärte.

Pistorius scheitert in Haushaltsverhandlung mit Milliardenforderung - Bericht

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) konnte sich mit seiner Milliarden-Forderung in den Haushaltsverhandlungen nicht durchsetzen. Nach Informationen der Bild-Zeitung aus dem Verteidigungsministerium wird der Wehr-Etat im nächsten Jahr um weniger als 1,2 Milliarden Euro aufgestockt. Pistorius hatte in den Haushaltsverhandlungen ein Plus von 6,7 Milliarden gefordert, zusätzlich zu den vom Bundesfinanzministerium eingeplanten 52 Milliarden Euro. "Deutschland wird trotzdem das 2-Prozent-Ziel der Nato im nächsten Jahr einhalten", zitiert Bild aus Koalitionskreisen.

Faber: Aufwuchs des Wehretats unterstreicht Priorität zur Modernisierung der Truppe

Der Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Bundestag, Marcus Faber (FDP), hat die Koalitionseinigung zum Haushalt begrüßt. "Der erneute Aufwuchs des Verteidigungshaushalts unterstreicht die hohe Priorität der Modernisierung der Bundeswehr", sagte Faber den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Die Bundesregierung setzt in ihrem Entwurf die richtigen Prioritäten für die Sicherheit unserer Republik." Der Etat von Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) soll im kommenden Jahr wachsen, dem Vernehmen nach aber nicht so stark wie von Pistorius erhofft.

+++ Konjunkturdaten +++

Frankreich/Industrieproduktion Mai -2,7% gg Vm

Frankreich/Industrieproduktion Mai PROGNOSE: -0,5% gg Vm

Frankreich/Industrieproduktion Apr rev +0,5% (vorl: +0,4%) gg Vm

DJG/DJN/apo

(END) Dow Jones Newswires

July 05, 2024 03:00 ET (07:00 GMT)