Frankfurt (Reuters) - Gewerkschaft und Arbeitgeber haben sich nach zähem Ringen auf einen Tarifabschluss für die 585.000 Beschäftigten der Chemieindustrie geeinigt.

Sie sollen insgesamt 6,85 Prozent mehr Lohn erhalten, wie die Gewerkschaft IGBCE und der Bundesarbeitgeberverband BAVC am Donnerstag in Bad Breisig bei Bonn mitteilten. Tarifbeschäftigte IGBCE-Mitglieder sollen zudem künftig einen freien Tag zusätzlich im Jahr bekommen. Zudem wird der Bundesentgelttarifvertrag modernisiert. Die Gesamtlaufzeit des neuen Tarifvertrages beträgt 20 Monate.

Die Lohnerhöhung soll in zwei Stufen erfolgen: In diesem Jahr sollen die Beschäftigten ab September zwei Prozent mehr Geld erhalten - zusätzlich zur Entgelterhöhung von 3,25 Prozent und steuerfreier Inflationsausgleichsprämie von 1500 Euro im Januar aus dem letzten Tarifabschluss. Ab April nächsten Jahres erhöhen sich die Einkommen um weitere 4,85 Prozent. Betriebe in wirtschaftlichen Schwierigkeiten können die zweite Stufe um maximal drei Monate verschieben.

Die Gewerkschaft hatte sieben Prozent mehr Einkommen für die Beschäftigten, eine tarifliche Besserstellung von Gewerkschaftsmitgliedern sowie eine Modernisierung des Bundesentgelttarifvertrags gefordert. Zuletzt hatten sich

Gewerkschaft und Arbeitgeber in der Chemie im Oktober 2022 auf einen Tarifabschluss verständigt, der Sonderzahlungen und tabellenwirksame Entgelterhöhungen von je 3,25 Prozent in zwei Schritten vorsah. Dieser Vertrag läuft Ende Juni aus.

(Bericht von Patricia Weiß, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)