SEOUL (awp international) - Schrumpfende Bautätigkeiten und Sachinvestitionen haben das Wachstumstempo der stark exportorientierten Wirtschaft Südkoreas im vergangenen Jahr gedrosselt. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der viertgrössten asiatischen Volkswirtschaft legte 2018 um 2,7 Prozent zu, nach 3,1 Prozent im Jahr davor. Das geht aus den Zahlen hervor, die Südkoreas Zentralbank am Dienstag vorlegte. Zugleich war es das langsamste Wachstum seit 2012, als das BIP um 2,3 Prozent gewachsen war.

"Während die Bauaktivitäten und die Anlageninvestitionen in den negativen Bereich rutschten, erholte sich sich der Privatverbrauch schrittweise, und das Wachstum der Staatsausgaben und der Exporte nahmen zu", hiess es. Die Exporte von Waren und Dienstleistungen stiegen im vergangenen Jahr den Angaben zufolge um 4 Prozent, die Importe kletterten um 1,5 Prozent. Zu den wichtigsten Exportgütern Südkoreas zählen Halbleiter, petrochemische Produkte, Autos, Schiffe, Maschinen sowie Handys und Flachbildschirme.

Doch in Südkorea mehrten sich zuletzt die Sorgen, dass die Exporte erlahmen könnten. Im vierten Quartal 2018 gingen die Ausfuhren im Vergleich zum Quartal davor um 2,2 Prozent zurück. Als grosse Risiken gelten unter anderem eine langsamere Nachfrage nach Chips, das geringere Wachstum im Nachbarland China und der Handelskonflikt zwischen den USA und China. Das BIP Südkoreas wuchs jedoch dank der höheren Staatsausgaben um 1 Prozent, nach 0,6 Prozent im dritten Quartal./dg/DP/jha