BERLIN (dpa-AFX) - Der künftige Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) wird nach Ansicht der Vorsitzenden des Verteidigungsausschusses des Bundestages, Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP), nicht viel Zeit zur Einarbeitung im neuen Amt haben. "Eine Schonfrist bekommt er angesichts der dramatischen internationalen Lage und dem Zustand der Bundeswehr nicht", sagte sie dem Nachrichtenportal "t-online". Strack-Zimmermann appellierte an den SPD-Politiker, offener mit den Parlamentariern zu kommunizieren. Eine konstruktive Zusammenarbeit sei möglich, "sofern er am Kabinettstisch ausschließlich die Interessen der Soldatinnen und Soldaten vertritt und dem Ministerium gegenüber durchsetzungsstark ist", betonte sie.

Der stellvertretende FDP-Vorsitzende Wolfgang Kubicki hält die Entscheidung für Pistorius als Nachfolger für Christine Lambrecht (SPD) für eine gute Wahl. "Gott sei Dank hat sich die SPD von dem Unsinn verabschiedet, Positionen zwingend nach Geschlecht oder regionalem Proporz als nach Kompetenz zu besetzen", sagte der FDP-Politiker der "Rheinischen Post" am Dienstag. "Es ist allerdings auch die letzte Patrone von Olaf Scholz", fügte er hinzu. "Dann geht ihm die Munition aus."/slb/DP/jha