Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.

BANKENSYSTEM - Mark Branson, Präsident der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin), zeigt sich in Sachen Silicon Valley Bank nicht beunruhigt. "Die Risiken des schnellen Zinsanstiegs insbesondere für gewisse kleinere Banken haben wir seit langem auf dem Radar. Die jüngsten Entwicklungen in den USA zeigen, dass das Thema keine Chimäre ist. Für den deutschen Finanzmarkt sehen wir aus den Problemen in den USA jedoch keine direkte Ansteckungsgefahr", sagte der Bafin-Chef der FAZ. Zudem zeige sich, dass das deutsche Bankensystem die Auswirkungen des Zinssprungs bisher gut verdauen konnte. Und grundsätzlich seien höhere Zinsen gut für das Bankgeschäft. (Frankfurter Allgemeine Zeitung)

EZB - Der Kollaps der Silicon Valley Bank wird nach Einschätzung des Chairmans der Société Générale, Lorenzo Bini Smaghi, nicht nur Auswirkungen auf Europas Banken haben, sondern auch auf die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank. Die EZB trifft sich am Donnerstag, erwartet wird ein Zinsschritt um 50 Basispunkte. "An der Erhöhung um 50 Basispunkte festzuhalten, als ob nichts geschehen wäre, bedeutet, eine härtere Gangart einzuschlagen als bisher angenommen", argumentiert das ehemalige EZB-Direktoriumsmitglied. "Eine Verschiebung um einen Monat oder nur 25 Basispunkte wären kein Problem, wenn das gut erklärt wird." Laut Bini Smaghi birgt das US-Bankenbeben Ansteckungsrisiken. (Börsen-Zeitung)

WASSERVERSORGUNG - Der Deutsche Städte- und Gemeindebund dringt für den Fall von Wasserknappheit in Deutschland auf eine Priorisierung bei der Verteilung von Wasser. "Gerade mit Blick auf zunehmende Hitze- und Dürreperioden müssen Bund, Länder und Kommunen gemeinsam klare Leitlinien für den Umgang mit Wasserknappheit entwickeln", sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg dem Handelsblatt. Vor diesem Hintergrund sei die "Nationale Wasserstrategie" zu begrüßen, die die Bundesregierung an diesem Mittwoch im Kabinett verabschieden will. (Handelsblatt)

LNG - Das Bundeswirtschaftsministerium hat zusätzliche 1,6 Milliarden Euro an Mitteln aus dem Haushalt beantragt, die für den Aufbau der Infrastruktur für die Versorgung mit Flüssiggas (LNG) benötigt werden. Das geht aus einer Vorlage des Bundesfinanzministeriums an den Haushaltsausschuss hervor, die dem Handelsblatt vorliegt. Darin kündigt das Finanzministerium an, die zusätzlichen Mittel freigeben zu wollen. (Handelsblatt)

BIOSPRIT - Die Verkehrspolitiker der SPD-Bundestagsfraktion lehnen Pläne von Umweltministerin Steffi Lemke ab, Biokraftstoffe bis 2030 auslaufen zu lassen. "Einer solchen Initiative können wir nicht zustimmen", sagte die Abgeordnete Isabel Cademartori dem Nachrichtenmagazin Spiegel. "Im Gegenteil: Wir müssen Biokraftstoffe stärken, bis es klimafreundliche Alternativen gibt." (Spiegel)

MOLDAWIEN - Ein Strategiepapier, das aus der russischen Präsidialverwaltung stammen soll, skizziert einen detaillierten Plan für die frühere Sowjetrepublik Moldau. Geht es nach dem Willen des Kreml, soll sich das kleine Land vom Westen lossagen - und eine Zukunft an Moskaus Seite anstreben. Der entsprechende Plan wurde an ein internationales Medienkonsortium geleakt, zu dem auch Süddeutsche Zeitung, NDR und WDR gehören. Das offenbar im Sommer 2021 entworfene Papier enthält konkrete Pläne, wie der Kreml in drei Etappen bis ins Jahr 2030 pro-russische Strömungen in Moldau fördern und gleichzeitig eine West-Orientierung des Landes Richtung Nato und Europäische Union verhindern will. (Süddeutsche Zeitung)

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March 15, 2023 02:06 ET (06:06 GMT)