Einzelhandel: Jahresendrallye fällt auf dem Investmentmarkt aus -
Transaktionsvolumen in den Big 7 zieht 2018 um 13 Prozent an
   Frankfurt (ots) - Im Gegensatz zu den beiden Vorjahren ist die 
Jahresendrallye auf dem Investmentmarkt für Einzelhandelsimmobilien 
2018 ausgefallen. Erstmals seit 2010 blieb das Transaktionsvolumen im
Abschlussquartal mit 1,98 Mrd. Euro unter zwei Milliarden Euro, so 
dass zum Jahresende insgesamt 10,5 Mrd. Euro zubuche stehen. Das 
ergab die Analyse des Beratungsunternehmens für Immobilien JLL. Das 
sind rund neun Prozent weniger als im Vorjahr und zehn Prozent unter 
dem Fünfjahresschnitt. Der Anteil von Einzelhandelsimmobilien am 
gesamten deutschen Transaktionsvolumen inklusive Wohnen ist damit von
16 auf 13 Prozent zurückgegangen.

   Sandra Ludwig, Head of Retail Investment JLL Germany: "Im 
abgelaufenen Jahr haben sich die Investoren für 
Einzelhandelsimmobilien stärker als zuvor fokussiert. Insbesondere 
Core und Value Add waren die gefragten Risikoklassen. Der Rückgang im
Transaktionsvolumen zeigte sich vor allem in den Segmenten Shopping 
Center und Geschäftshäuser. Für das Jahr 2019 gehen wir von einem 
gleichbleibenden Transaktionsvolumen aus."

   Die zehn größten Transaktionen deutschlandweit summieren sich auf 
insgesamt 3,97 Mrd. Euro und erreichen damit 38 Prozent des gesamten 
Transaktionsvolumens. Darunter sind drei Einzeltransaktionen und 
sieben Portfoliodeals. Herausragende Nutzungsklasse waren im 
abgelaufenen Jahr die Warenhäuser - getrieben durch die 
Karstadt-Kaufhof-Fusion mit insgesamt 1,8 Mrd. Euro im dritten 
Quartal. Die Nutzungsklasse kommt so insgesamt auf 2,3 Mrd. Euro und 
22 Prozent Marktanteil nach 960 Millionen Euro und acht Prozent im 
Vorjahr.

   Produktmangel bremst Markt für Fachmarktprodukte aus

   Weniger dominant als im Vorjahr waren die anderen Nutzungsarten: 
Fachmarktprodukte (einzelne Fachmärkte, Fachmarktzentren sowie 
Supermärkte und Discounter) gingen um 17 Prozent auf rund vier Mrd. 
Euro zurück, Geschäftshäuser büßten nach einem Höhenflug im Jahr
2017
rund 26 Prozent Transaktionsvolumen auf 2,7 Mrd. Euro ein und 
Shopping Center verbuchten ein Minus von 30 Prozent. Sie erzielten 
1,4 Mrd. Euro. "Der hohe Anteil der Warenhäuser ist ein Sondereffekt 
des Jahres 2018. Bereinigt um diese, liegt der Anteil der übrigen 
Segmente auf ähnlichem Niveau wie im Vorjahr. Dennoch zeigt sich 
anhand der gesunkenen Investmentvolumina eine Zurückhaltung im 
Segment Shopping Center. Der Rückgang im Transaktionsvolumen der 
Fachmarktprodukte ist durch mangelnde Produktverfügbarkeit 
begründet", erklärt Sandra Ludwig.

   Die Big-7-Städte gewannen unterdessen wieder mehr Anteile 
gegenüber den restlichen Regionen, indem sie ihr gesamtes 
Transaktionsvolumen von 3,25 Mrd. Euro auf 3,66 Mrd. Euro und somit 
um 13 Prozent steigerten. Mit weitem Abstand ist Berlin Primus dieser
Gruppe mit rund 1,7 Mrd. Euro (+77%). Erst mit 494 Mio. Euro folgt 
Hamburg, das im Vergleich zum Vorjahr einen Rückgang um 42 Prozent 
verkraften musste. Dahinter folgen Köln mit 436 Mio. Euro (+21%), 
Düsseldorf mit 346 Mio. Euro nach nur 29 Mio. Euro im Vorjahr sowie 
München mit 319 Mio. Euro, das sein Volumen somit im Vergleich zum 
Vorjahr halbierte. Das Feld komplettieren Frankfurt, das mit 172 Mio.
Euro 61 Prozent weniger verbuchen musste, und Stuttgart, das sich 
deutlich von sieben Mio. Euro im Jahr 2017 auf nun 265 Mio. Euro 
steigerte.

   Bei den Akteuren sorgten nur die Corporates auf Verkäuferseite 
(19%) für besondere Aufmerksamkeit, was im Kaufhof-Karstadt-Abschluss
begründet ist. Darüber hinaus dominierten wie schon in den Vorjahren 
Asset/Fonds Manager und Spezialfonds das Geschehen. Internationale 
Investoren reduzierten im vergangenen Jahr ihre Immobilienbestände 
per Saldo um rund 1,5 Mrd. Euro. Während sie auf Käuferseite 37 
Prozent Anteil am Transaktionsvolumen erzielten, fiel dieser Anteil 
auf Verkäuferseite mit 52 Prozent deutlich höher aus. "Internationale
Investoren nutzen Marktzyklen in der Regel deutlich stärker als 
nationale Akteure. Somit haben auch in 2018 internationale Investoren
das anhaltend hohe Preisniveau genutzt, um Erträge zu realisieren. 
Deutsche Investoren sind hingegen weiterhin auf der Ankaufsseite zu 
finden", Sandra Ludwig.

OTS:              Jones Lang LaSalle SE (JLL)
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