Brexit am 31. Januar: Übergangsphase jetzt nutzen
Berlin (ots) - Deutsche Arzneimittel-Hersteller fordern, dass die elfmonatige 
Übergangsphase bis zum 31. Dezember 2020 dafür genutzt wird, in intensiven 
Verhandlungen praktikable Regularien für eine sichere Arzneimittelversorgung zu 
vereinbaren. Das Europaparlament hat in seiner gestrigen Plenarsitzung in 
Brüssel das Austrittsabkommen Großbritanniens aus der Europäischen Union 
ratifiziert. Demnach ist das Vereinigte Königreich ab dem 1. Februar 2020 kein 
EU-Mitglied mehr.

Während der Übergangsphase wird Großbritannien im EU-Binnenmarkt und der 
Zollunion bleiben. "Für Arzneimittel-Hersteller ist die Phase des Übergangs, in 
einen hoffentlich geregelten finalen Brexit ab dem 1. Januar 2021, maßgeblich 
für die künftigen Handelsbeziehungen mit Großbritannien", sagt Dr. Elmar Kroth,

Geschäftsführer Wissenschaft beim Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller e.V.
(BAH).

Wollen Arzneimittelmittel-Hersteller nach dem Brexit weiterhin ihre Produkte in 
den verbleibenden 27 EU-Mitgliedstaaten und in Großbritannien vertreiben, müssen
sie zukünftig zwei eigenständige und angemessen ausgestattete Niederlassungen 
betreiben, eine in Großbritannien und eine in der EU 27. Dies bedeutet einen 
erheblichen personellen und finanziellen Mehraufwand für die Unternehmen.

Die kommenden elf Monate sollten nun von den Verhandlungspartnern dazu genutzt 
werden, ein umfassendes Freihandelsabkommen mit Großbritannien abzuschließen. Im
Idealfall sollten die Kernregeln des EU-Binnenmarktes mit allen vier Freiheiten,
die den Personen-, Waren-, Dienstleistungs- und Kapitalverkehr betreffen, 
weiterhin gelten.

"Das Ziel der Arzneimittelindustrie ist es, dass ein umfassendes gegenseitiges 
Anerkennungsabkommen (Mutual Recognition Agreement - MRA) abgeschlossen wird, in
dem beispielsweise die Anerkennung von Zertifikaten für die Herstellung und 
Freigabe von Arzneimitteln sowie weitergehende Regelungen zum Import und Export 
von Fertigarzneimitteln, deren Zwischenprodukten sowie von Wirk- und 
Hilfsstoffen geregelt wird", kommentiert Dr. Elmar Kroth.

Sollte kein Abkommen zustande kommen und Großbritannien am Jahresende 2020 
ungeregelt aus dem Binnenmarkt und der Zollunion ausscheiden, könnten die 
komplexen Lieferketten in der Arzneimittelherstellung gestört werden, so dass 
Liefer- oder gar Versorgungsengpässe vor allem in Großbritannien nicht 
auszuschließen sind.

Der Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller e.V. (BAH) ist der 
mitgliederstärkste Branchenverband der Arzneimittelindustrie in Deutschland. Er 
vertritt die Interessen von rund 400 Mitgliedsunternehmen, die in Deutschland 
ca. 80.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigen. Die im BAH 
organisierten Unternehmen tragen maßgeblich dazu bei, die Arzneimittelversorgung
in Deutschland zu sichern. So stellen sie fast 80 Prozent der in Apotheken 
verkauften rezeptfreien und fast zwei Drittel der rezeptpflichtigen Arzneimittel
sowie einen Großteil der stofflichen Medizinprodukte für die Patientinnen und 
Patienten bereit. Unter www.bah-bonn.de gibt es mehr Informationen zum BAH.

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