Paris (Reuters) - Auch die Verschärfung der Corona-Pandemie wird in Frankreich laut Finanzminister Bruno Le Maire das Wirtschaftswachstum nicht abwürgen.

"Es mag im Januar einige Schwierigkeiten geben, aber es besteht keinerlei Risiko, dass Omikron die Wirtschaft lähmt", sagte Le Maire am Dienstag dem Radiosender RTL. Er fügte hinzu, dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im neuen Jahr um vier Prozent zulegen dürfte. Der Minister bekräftigte zudem, dass die Wirtschaft 2021 deutlich stärker gewachsen sein dürfte als von der Regierung mit 6,25 Prozent bisher erwartet.

Die Zahl der Corona-Neuinfektionen hat sich in Frankreich mit der Virus-Variante Omikron zuletzt deutlich erhöht. Bei Deutschlands Nachbar steht im April eine Präsidentschaftswahl an. Staatsoberhaupt Emmanuel Macron hat sich jüngst nicht eindeutig dazu bekannt, ob er ein zweites Mal antrete. Zum Jahreswechsel sagte er in einer Fernsehansprache nur, er werde Frankreich weiter dienen - in welcher Rolle auch immer. Gute Wirtschaftszahlen geben dem 44-Jährigen Rückenwind.

Frankreich dürfte Deutschland konjunkturell 2021 klar abgehängt haben: Nach der jüngsten Prognose der EU-Kommission stieg Frankreichs BIP um 6,5 Prozent, während es in Deutschland nur um 2,7 Prozent nach oben ging. Allerdings war Frankreichs Wirtschaft im ersten Pandemie-Jahr 2020 auch um rund acht Prozent massiv eingebrochen, während die deutsche Wirtschaft preisbereinigt nur um 4,6 Prozent schrumpfte. Derweil verharrte die Inflation in Frankreich - nach vergleichbarer EU-Rechnung - im Dezember auf dem November-Wert von 3,4 Prozent.