Der S&P 500 wird die Woche voraussichtlich mit einem Minus von fast 4 % beenden und damit den größten Wochenrückgang seit Ende 2020 verzeichnen. Der Handel mit Futures deutet darauf hin, dass der Schmerz, den die Aktien weltweit derzeit verspüren, nicht nachlässt.

Die Angst, dass die US-Notenbank schneller als erwartet auf die Bremse treten könnte, um die hartnäckige Inflation einzudämmen, beherrscht weiterhin die Weltmärkte.

Und dass Netflix nach Börsenschluss am Donnerstag ein schwaches Abonnentenwachstum für das erste Quartal prognostizierte, was die Aktie des Unternehmens um fast 20 % einbrechen ließ, verheißt nichts Gutes für den Nasdaq. Immerhin schloss der technologielastige Index am Mittwoch mehr als 10 % unter seinem Allzeithoch vom November und bestätigte damit, dass er sich in einer Korrektur befindet. [.N]

Wenn man dann noch die geopolitischen Risiken hinzunimmt - die Spannungen in der Ukraine nehmen zu -, ist es nicht schwer zu verstehen, warum die Bären heute Morgen ihre Krallen ausfahren.

Die europäischen Aktienfutures sind stark gefallen und die asiatischen Aktienmärkte haben rund 1 % verloren. Die Risikominderung ist auch an anderen Märkten zu beobachten, wobei der Aussie-Dollar und Kryptowährungen unter die Räder kommen.

Kurz zurück zur Inflation: Die Daten vom Freitag zeigen, dass die japanische Inflation im Dezember um 0,5 % gegenüber dem Vorjahresmonat gestiegen ist und damit den zweiten Monat in Folge das schnellste Tempo seit fast zwei Jahren aufweist.

US-Finanzministerin Janet Yellen sagte am Donnerstag, sie sei zuversichtlich, dass die Fed und die Regierung Biden die notwendigen Schritte unternehmen würden, um die Inflation im Jahr 2022 zu senken.

Ein Markt, der die Inflationsangst nicht spürt, sind Staatsanleihen. Die Rendite der deutschen Bundesanleihen liegt wieder unter 0 %, und die Renditen der US-Staatsanleihen sind im frühen Londoner Handel um 5 Basispunkte gefallen. Schließlich brauchen die Anleger einen sicheren Ort, um sich vor dem Gemetzel anderswo zu verstecken.

Wichtige Entwicklungen, die den Märkten am Freitag mehr Orientierung geben dürften:

- Spitzendiplomaten der USA und Russlands treffen sich in Genf wegen der zunehmenden Spannungen in der Ukraine

- Aktien von Rio Tinto stürzen ab, da Serbien sein 2,4-Milliarden-Dollar-Lithiumprojekt stoppt

- Britische Einzelhandelsumsätze brechen im Dezember nach frühen Weihnachtseinkäufen ein, Omicron Spread

- Flash-Verbrauchervertrauen in der Eurozone

- EZB-Präsidentin Christine Lagarde spricht in Davos

- EZB-Bankenaufseher Edouard Fernandez-Bollo

- Catherine Mann von der Bank of England spricht

- Aufstrebende Märkte: Pakistan, Kasachstan

- US-Ergebnisse: Schlumberger Grafik: S&P 500 Aktienindex vor größtem Wochenrückgang seit Ende 2020,