Das Ifo-Institut erwartet für Deutschland aufgrund der hohen Inflationsraten eine milde Winterrezession. Nach dem Rückgang des Bruttoinlandprodukts (BIP) im vierten Quartal um 0,2 Prozent im Vorquartalsvergleich dürfte die Wirtschaft nach Einschätzung des Instituts in den Monaten Januar bis März um 0,4 Prozent schrumpfen. "Damit wird die Wirtschaftsleistung wieder niedriger sein als noch vor Ausbruch der Corona-Pandemie im Jahr 2019", sagte Ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser.

Dass der Rückgang des BIP im Schlussquartal 2022 nicht noch größer ausfiel, dürfte laut Ifo an dem überraschend kräftigen Anstieg der Kfz-Zulassungszahlen am Jahresende gelegen haben. "Für das laufende Quartal dürfte es bei den Autokäufen zu einem kräftigen Rückpralleffekt kommen, da die vorgezogenen Käufe nun wegfallen", sagte Wollmershäuser. Zudem würden die hohe Inflation und steigende Zinsen die übrigen Konsumausgaben und die Bauproduktion weiter sinken lassen. Die hohen Auftragsbestände und nachlassende Engpässe bei Energie und Vorprodukten dürften hingen die Industriekonjunktur stützen. Das Ifo rechnet mit einer Schrumpfung der Wirtschaftsleistung im ersten Quartal 2023 um 0,4 Prozent und für das zweite Quartal mit einer Stagnation.

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January 30, 2023 06:17 ET (11:17 GMT)