Die deutsche Inflation dürfte nach Meinung von ING-Chefvolkswirt Carsten Brzeski im Dezember zwar ihren Gipfelpunkt erreicht haben. Doch der Inflationsdruck werde weiter bestehen bleiben. Er werde sich zunächst verbreitern, ehe er bis Jahresende 2022 langsam nachlassen werde. Brzeski betont, die Haupttreiber seien zwar gut bekannt: Das Ende der Mehrwertsteuersenkung, hohe Energiepreise und Preisanhebungen nach dem Lockdown. Aber das erhöhte Preisniveau erfasse immer mehr Bereiche. Rund die Hälfte der 92 größten Komponenten des Korbs zur Inflationsberechnung wiesen Steigerungsraten von mehr als 4 Prozent auf. Vor einem Jahr seien es nur 10 Prozent davon gewesen. Der Wegfall des Mehrwertsteuereffekts ab Januar sollte die Jahresrate um mehr als 1 Prozentpunkt drücken. Aber die anderen Faktoren seien weiter wirksam. Spürbar sinken werde die Inflation erst ab dem späten Sommer, so seine Prognose.

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January 06, 2022 09:14 ET (14:14 GMT)