VILNIUS (dpa-AFX) - Litauen will nach der mutmaßlichen Sabotage an den Nord-Stream-Pipelines den Schutz seines Flüssiggas-Terminals im Ostsee-Hafen von Klaipeda verstärken. Nach Angaben von Staatspräsident Gitanas Nauseda wurden und werden weitere Entscheidungen getroffen, um die Sicherheit der schwimmenden Anlage weiter zu erhöhen. "Dies ist ein strategisches Objekt unseres Staates und angesichts der jüngsten Ereignisse in der Ostsee besteht kein Zweifel, dass wir ihm größte Aufmerksamkeit schenken müssen", sagte der Staatschef des baltischen EU- und Nato-Landes am Donnerstag der Agentur BNS zufolge in Vilnius.

Litauen hatte die schwimmende Anlage Anfang 2015 in Betrieb genommen, um sich unabhängiger von russischen Gasimporten zu machen. Nachdem der Ostsee-Staat seine Energieimporte aus Russland im Mai vollständig eingestellt hat, wird der litauische Gasbedarf nun über das Flüssiggas-Terminal gedeckt. Auch die baltischen Nachbarn Lettland und Estland werden darüber versorgt.

In den beiden nicht genutzten Gaspipelines Nord Stream 1 und 2 von Russland nach Deutschland wurden insgesamt vier Lecks entdeckt. Die Ursache wurde noch nicht festgestellt. Die EU und die Nato gehen von Sabotage aus./awe/DP/nas