MOSKAU (AFP)--Der Kreml hat die Erwägung direkter Sanktionen gegen Russlands Präsidenten Wladimir Putin im Ukraine-Konflikt als "destruktiv" bezeichnet. "Politisch ist das nicht schmerzhaft, sondern destruktiv", sagte Putins Sprecher Dmitri Peskow am Mittwoch in Moskau. US-Präsident Joe Biden hatte am Vortag erklärt, er könne sich Strafmaßnahmen direkt gegen Putin im Falle eines russischen Einmarsches in die Ukraine "vorstellen".

Wegen des russischen Truppenaufmarsches an der Grenze zur Ukraine befürchten Kiew und der Westen einen Angriff Russlands. Der Westen hat Russland für diesen Fall scharfe Sanktionen angedroht. Moskau weist die Vorwürfe zurück und erklärt seinerseits, sich von der Ukraine und der Nato bedroht zu fühlen.

Um die Lage zu entspannen, führen Deutschland und Frankreich am Mittwoch Gespräche im sogenannten Normandie-Format mit den Konfliktparteien im Ukraine-Konflikt. Auf Beraterebene kommen deutsche und französische mit russischen und ukrainischen Staatsvertretern im Elysée-Palast in Paris zusammen.

Das Normandie-Format war 2014 zur Befriedung des Konflikts in der Ostukraine aus der Taufe gehoben worden. Die Vermittlung durch Berlin und Paris führte zum Minsker Abkommen von 2015. Kiew und Moskau werfen sich allerdings gegenseitig regelmäßig Verstöße gegen das Minsker Abkommen vor.

DJG/hab

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January 26, 2022 05:06 ET (10:06 GMT)