TOKIO (dpa-AFX) - Japan führt Steueranreize für Unternehmen ein, die mehr Mitarbeiter mit Doktorgrad einstellen. Mit der im April beginnenden Maßnahme solle die Forschung gefördert und Unternehmen wettbewerbsfähiger gemacht werden, berichtete die japanische Wirtschaftszeitung "Nikkei Asia" am Dienstag. Um sich zu qualifizieren, müsse ein Unternehmen den Anteil der Gehälter im Forschungs- und Entwicklungsbereich, der an Doktoranden gehe, um jährlich mindestens drei Prozent erhöhen. Dann winken den Firmen Gutschriften bei der Körperschaftssteuer, berichtete die Zeitung.

Japan zählte 2020 der Zeitung "Asahi Shimbun" zufolge 690 000 Wissenschaftler und gab umgerechnet 125 Milliarden Euro für Forschung und Entwicklung im öffentlichen und privaten Sektor aus. Damit belegte Japan den dritten Platz nach den USA und China. Aber diese Zahlen seien im Vergleich zu anderen Ländern nicht groß gestiegen. Die Forschungs- und Entwicklungsausgaben japanischer Universitäten seien seit den 2000er Jahren nahezu unverändert geblieben, während die Zahl der Doktoranden seit einigen Jahren rückläufig sei, hieß es.

Laut einem von der japanischen Zeitung im vergangenen August zitierten Bericht des Bildungsministeriums fiel Japan aus der Rangliste der zehn führenden Nationen mit den am häufigsten zitierten wissenschaftlichen Arbeiten. Japan belegte bei der durchschnittlichen Anzahl solcher Papiere, die zwischen 2018 und 2020 veröffentlicht wurden, demnach Platz 12. Es sei damit gegenüber dem Bericht, der den Zeitraum 2017 und 2019 abdeckte, um zwei Plätze zurückgefallen./ln/DP/mis