Zürich (awp) - Die Führungskräfte der Schweizer Wirtschaft setzen vermehrt auf fremde Hilfe, wenn es um die zukünftige Entwicklung des eigenen Unternehmens geht. Bereits heute kooperiert laut einer am Montag veröffentlichten Studie der Commerzbank ein Drittel der Schweizer Unternehmen im Technologiebereich mit ausländischen Partnern. Weitere 15% planen eine solche Kooperation.

"Aufgrund des limitierten Schweizer Binnenmarktes und des Fachkräftemangels kommt der Internationalisierung von Schweizer Firmen weiterhin eine hohe Bedeutung zu", fasst Marc Steinkat, CEO der Commerzbank Schweiz, die Befunde vor den Medien zusammen.

Konkret seien 91% der befragten Topmanager der Ansicht, dass Unternehmen verstärkt auf digitale Produktionstechnologien setzen sollten. Dabei geben 83% an, dass es notwendig sei, digitales Know-how einzukaufen. Eine grosse Mehrheit von 80% wolle zudem enger mit Startup-Firmen zusammenarbeiten.

FÜHRUNGSKRÄFTE AUS DER EIGENEN FIRMA

Zur Umsetzung der hauseigenen Digitalisierungsstrategie seien geeignete Führungskräfte jedoch weiterhin Mangelware. Rund zwei Drittel der Unternehmen geben an, auf ausländische Spezialisten angewiesen zu sein. Über die Hälfte rekrutiere dementsprechend Topmanager im Ausland.

Dies zeige den Widerspruch auf, dem viele Firmen hierzulande ausgesetzt seien. Denn 62% der Schweizer Führungskräfte geben an, dass es wichtig sei, die nächste Top-Management-Generation aus dem eigenen Unternehmen zu rekrutieren. In Deutschland seien nur 32% der obersten Führungsebene dieser Meinung.

Im Gegensatz zu Deutschland zeige sich zudem, dass die Mehrheit der Schweizer Topmanager bei der Suche nach der nächsten Generation mehr Gewicht auf strategisches als auf operatives Know-how setzt, so Steinkat weiter.

Im Zuge der Studie "Next Generation" wurden von August bis September des letzten Jahres 100 Schweizer Topmanager befragt.

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