Seit Jahresbeginn hat der MSCI China, der die Aktien chinesischer Unternehmen repräsentiert, etwa 10% verloren. Parallel dazu hat der Yuan in einem Monat um 3,1% gegenüber dem Euro nachgegeben. Diese Kontraktion ist auf mehrere Faktoren zurückzuführen, darunter die wirtschaftliche Unsicherheit in China, die Eskalation geopolitischer Spannungen und Pekings Vorgehen gegen internationale Beratungsunternehmen.

Die Inflation in China fiel im Juni auf 0%, den niedrigsten Stand seit 2021. Dies spiegelt eine Abschwächung der wirtschaftlichen Aktivität wider und nährt Spekulationen über mögliche bevorstehende Konjunkturmaßnahmen.

Anleger bleiben skeptisch aufgrund der langsamen wirtschaftlichen Erholung und der geopolitischen und politischen Risiken. Die Spannungen zwischen den USA und China haben zum Rückgang der chinesischen Aktien beigetragen. Washington hat Sanktionen gegen Schlüsselindustrien in China verschärft, während Peking sein Misstrauen gegenüber ausländischen Unternehmen verstärkt und der jüngste Besuch von J. Yellen, der US-Finanzministerin, scheint keine Lösung gebracht zu haben.

Pekings hartes Vorgehen gegen Beratungs- und Wirtschaftsprüfungsunternehmen hat die Anleger ebenfalls beunruhigt. Peking aktualisierte sein Gesetz zur Spionageabwehr und erweiterte die Liste der Aktivitäten, die als Spionage gelten. Diese Maßnahme hat es für ausländische Investoren schwieriger gemacht, Informationen über chinesische Unternehmen zu erhalten. Infolgedessen wurde eine Atmosphäre der Unsicherheit geschaffen und möglicherweise das wahrgenommene Risiko in Bezug auf Aktien der zweitgrößten Wirtschaft der Welt erhöht.

Laut ING wird es schwierig sein, das BIP im zweiten Quartal im Vergleich zum ersten Quartal zu steigern, wobei die schwache Produktion durch Schrumpfungen im Baugewerbe ausgeglichen wird.

Trotz dieser Herausforderungen bleiben einige Investoren optimistisch hinsichtlich der Fähigkeit Chinas, sich zu erholen. Sie glauben, dass chinesische Vermögenswerte immer attraktiver werden, wenn westliche Volkswirtschaften Anzeichen von Schwäche zeigen.

Am Dienstagmorgen belebten sich die chinesischen Indizes, nachdem zwei Regierungsstellen die Banken dazu aufgerufen hatten, die Kreditbedingungen zugunsten der Immobilienunternehmen zu lockern.

Makroökonomischer Kalender (Ereignisse, die zu Volatilität führen könnten) :

Deutschland: ZEW-Vertrauensindex der Finanzakteure (Heute um 11 Uhr)
England: Rede von Bailey (BOE, Mittwoch um 10 Uhr)
USA: Inflationsstatistiken (Mittwoch um 14:30 Uhr)
Kanada: Zinserklärung (BOC, Mittwoch um 16 Uhr)
England: Monatliche BIP-Veränderung (Donnerstag um 8 Uhr)
USA: Monatliche Veränderung der Erzeugerpreisindizes (Donnerstag um 14:30 Uhr)
USA: Verbrauchervertrauensindex (Freitag um 16 Uhr)

Finanzkalender für die Veröffentlichung der Ergebnisse von Large Caps weltweit :