Deutlicher Anstieg der Importpreise im Dezember 2016

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WIESBADEN - Die Einfuhrpreise waren im Jahresdurchschnitt 2016 um 3,1 % niedriger als im Vorjahr (2015: - 2,6 % gegenüber 2014). Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, war dies der stärkste Preisrückgang gegenüber dem Vorjahr seit 2009 (- 8,5 % gegenüber 2008).

Besonders die Preisentwicklung bei Energie (- 16,8 % gegenüber 2015) beeinflusste die Jahresveränderungsrate der Einfuhrpreise. Mineralölerzeugnisse verbilligten sich um 19,2 %, die Preise für Rohöl lagen im Durchschnitt um 18,0 % unter dem Niveauvon 2015. Importiertes Erdgas war um 16,1 % billiger als ein Jahr zuvor. Der Einfuhrpreisindex ohne Energie lag im Jahresdurchschnitt 2016 um 1,4 % unter dem Stand des Vorjahres. Lässt man nur Erdöl und Mineralölerzeugnisse außer Betracht, waren die Einfuhrpreise um 1,9 % niedriger als 2015.

Auch die Preise importierter Vorleistungsgüter (Güter, die im Produktionsprozess verbraucht, verarbeitet oder umgewandelt werden) waren im Jahr 2016 niedriger als 2015, und zwar um 2,8 % und hatten einen bedeutenden Einfluss auf die Veränderungsrate gegenüber dem Vorjahr. Die Einfuhrpreise für Roheisen, Stahl und Ferrolegierungen lagen um 5,1 % unter dem Niveauvon 2015. Für Nicht-Eisen-Metalle und Halbzeug daraus wurde im Jahresdurchschnitt 6,8 % weniger bezahlt als ein Jahr zuvor. Holz- und Zellstoff (- 8,5 %) sowie elektronische Bauelemente (- 3,2 %) waren ebenfalls billiger als im Vorjahr.

Bei den Investitionsgütern mit einem Preisrückgang gegenüber 2015 von durchschnittlich 0,7 % waren insbesondere die Datenverarbeitungsgeräte (- 4,3 %) günstiger als vor einem Jahr. Die Preise für Smartphonessanken um 11,8 %.

Die Preise für importierte landwirtschaftliche Güter sanken gegenüber 2015 um 2,3 %. Insbesondere wurden Mandeln (- 38,3 %), Haselnüsse (- 28,9 %) und Rohkakao (- 7,4 %) nach starken Preisanstiegen in den letzten Jahren wieder billiger. Die Preise für Getreide lagen um 7,0 % unter dem Niveauvon 2015. Dagegen waren unter anderem Zitrusfrüchte (+ 9,8 %) teurer als vor einem Jahr.

Bei den Verbrauchsgütern mit einem Preisanstieg von 0,1 % gegenüber 2015 waren verarbeiteter Kakao (+ 9,1 %) und Schweinefleisch (+ 6,5 %) binnen Jahresfrist teurer, während sich unter anderem Milch und Milcherzeugnisse (- 3,5 %) sowie Rindfleisch (- 2,7 %) verbilligten.

Gebrauchsgüter waren um durchschnittlich 0,9 % billiger als im Jahr 2015.

Die Ausfuhrpreise lagen im Jahresdurchschnitt 2016 um 0,9 % unter denen des Vorjahres (2015: + 0,9 %). Dies war der größte Preisrückgang seit 2009 (- 2,2 % gegenüber 2008).

Veränderungen im Dezember 2016

Im Dezember 2016 stiegen die Einfuhrpreise mit + 3,5 % gegenüber Dezember 2015 deutlich an. Dies war der höchste Preisanstieg seit Januar 2012 (+ 3,6 %). Im November 2016 hatte die Jahresveränderungsrate + 0,3 % betragen, im Oktober 2016 hatte sie bei - 0,6 % gelegen. Gegenüber November 2016 stiegen die Importpreise im Dezember 2016 deutlich um 1,9 %. Zuletzt hatte es im Mai 2008 einen höheren Preisanstieg gegenüber dem Vormonat gegeben (+ 2,1 % gegenüber April 2008).

Auch im Dezember 2016 hatte die Entwicklung der Energiepreise (+ 23,1 %) den größten Einfluss auf die Veränderungsrate gegenüber dem Vorjahresmonat. Einen größeren Anstieg gegenüber dem Vorjahresmonat hatte es zuletzt im November 2011 gegeben (+ 26,0 %). Im Vergleich zum November 2016 erhöhten sich die Preise für importierte Energie ebenfalls deutlich (+ 11,3 %). Während sich Rohöl, Mineralölerzeugnisse, Steinkohle und Erdgas verteuerten, sanken die Preise für elektrischen Strom.

Der Einfuhrpreisindex ohne Energie war im Dezember 2016 um 1,4 % höher als im Dezember 2015 (+ 0,8 % gegenüber November 2016). Lässt man nur Erdöl und Mineralölerzeugnisse außer Betracht, lag der Einfuhrpreisindex im Dezember 2016 um 1,7 % über dem Stand des Vorjahres (+ 0,9 % gegenüber November 2016).

Vorleistungsgüter waren im Dezember 2016 um 2,5 % teurer als im Dezember 2015. Gegenüber dem Vormonat stiegen die Preise um 1,0 %. Insbesondere importierte Eisenerze und Nicht-Eisen-Metallerze, aber auch Roheisen, Stahl und Ferrolegierungen sowie Nicht-Eisen-Metalle und Halbzeug daraus verteuerten sich gegenüber Dezember 2015, ausgenommen Rohaluminium, das billiger war als im Vorjahresmonat.

Die Preise für Düngemittel und Stickstoffverbindungen (- 19,1 %) sowie Holzstoff und Zellstoff (- 8,0 %) lagen unter denen des Vorjahresmonats.

Importierte Verbrauchsgüter verteuerten sich gegenüber Dezember 2015 um 2,0 % und gegenüber November 2016 um 0,6 %.

Importierte landwirtschaftliche Güter waren gegenüber Dezember 2015 um 5,6 % teurer.

Eingeführte Investitionsgüter (- 0,6 %) und Gebrauchsgüter (- 0,1 %) verbilligten sich gegenüber Dezember 2015. Aber auch hier stiegen die Preise gegenüber dem Vormonat, bei Investitionsgütern um 0,3 % und bei Gebrauchsgütern um 0,5 %. Bei den Investitionsgütern waren insbesondere Datenverarbeitungsgeräte im Vorjahresvergleich billiger (- 4,6 %).

Einfuhrpreisindex für Veränderung 2016
zu 2015
in %
Veränderung
Dezember 2016
zu Dezember 2015
in %
Veränderung
Dezember 2016
zu November 2016
in %
Energie - 16,8 23,1 11,3
Mineralölerzeugnisse - 19,2 23,4 12,1
Erdöl, roh - 18,0 36,9 17,8
Erdgas, roh - 16,1 3,2 3,9
Steinkohle - 6,8 41,8 11,1
Elektrischer Strom - 2,8 31,9 - 9,9
Eisenerze - 1,2 43,4 11,7
Nicht-Eisen-Metallerze - 7,0 26,3 5,1
Roheisen, Stahl und Ferrolegierungen - 5,1 10,8 2,4
Nicht-Eisen-Metalle und Halbzeug daraus - 6,8 10,6 1,7
darunter:
Nickel, roh - 17,6 22,9 3,0
Aluminium, roh - 17,0 - 0,7 2,2
Kupfer, roh - 10,9 21,5 6,8
Getreide - 7,0 - 3,9 0,7
Rohkaffee 0,3 18,2 - 4,2
Rohkakao - 7,4 - 28,3 - 7,3
Verarbeiteter Kakao 9,1 - 10,9 - 12,8
Rindfleisch - 2,7 - 1,7 0,8
Schweinefleisch 6,5 21,5 1,3
Milch und Milcherzeugnisse - 3,5 11,7 2,8

Der Index der Ausfuhrpreise lag im Dezember 2016 um 1,1 % über dem Stand von Dezember 2015. Im November 2016 hatte die Veränderung zum Vorjahr + 0,3 % betragen, im Oktober 2016 waren es - 0,1 % gewesen. Gegenüber dem Vormonat November 2016 stieg der Ausfuhrpreisindex im Dezember 2016 um 0,4 %.

Jahr / Monat 2010 = 100 Veränderung
gegenüber
Vorjahres-
zeitraum
Veränderung
gegenüber
Vormonat
in %
JD = Jahresdurchschnitt
Index der Einfuhrpreise
2010 100 7,1
2011 106,4 6,4
2012 108,7 2,2
2013 105,9 - 2,6
2014 103,6 - 2,2
2015 100,9 - 2,6
2016 97,8 - 3,1
2015 Dezember 97,9 - 3,1 - 1,2
2016 Januar 96,4 - 3,8 - 1,5
Februar 95,8 - 5,7 - 0,6
März 96,5 - 5,9 0,7
April 96,4 - 6,6 - 0,1
Mai 97,3 - 5,5 0,9
Juni 97,8 - 4,6 0,5
Juli 97,9 - 3,8 0,1
August 97,7 - 2,6 - 0,2
September 97,8 - 1,8 0,1
Oktober 98,7 - 0,6 0,9
November 99,4 0,3 0,7
Dezember 101,3 3,5 1,9
nachrichtlich:
Gesamtindex ohne Energie 103,8 1,4 0,8
Gesamtindex ohne Erdöl und Mineralölerzeugnisse 103,1 1,7 0,9
Index der Ausfuhrpreise
2010 100 3,1
2011 103,3 3,3
2012 104,9 1,5
2013 104,3 - 0,6
2014 104,0 - 0,3
2015 104,9 0,9
2016 104,0 - 0,9
2015 Dezember 104,1 0,2 - 0,4
2016 Januar 103,9 - 0,5 - 0,2
Februar 103,4 - 1,2 - 0,5
März 103,6 - 1,6 0,2
April 103,5 - 2,0 - 0,1
Mai 103,7 - 1,6 0,2
Juni 103,9 - 1,3 0,2
Juli 104,1 - 1,2 0,2
August 104,0 - 0,9 - 0,1
September 104,0 - 0,6 0,0
Oktober 104,3 - 0,1 0,3
November 104,8 0,3 0,5
Dezember 105,2 1,1 0,4

Detaillierte Informationen zu den Statistiken der Ein- und Ausfuhrpreise bietet die Fachserie 17, Reihe 8.1 und Reihe 8.2. Basisdaten und lange Zeitreihen können über die Tabellen Einfuhrpreise (61411-0006) und Ausfuhrpreise (61421-0006) in der Datenbank -Onlinebezogen werden.

Weitere Auskünfte erhalten Sie über:
Marion Knauer,
Telefon: +49 (0) 611 / 75 23 02,
Kontaktformular

Importpreise im Jahr 2016: - 3,1 % gegenüber 2015 (PDF, 104 kB, Datei ist nicht barrierefrei)

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Destatis - Federal Statistical Office of Germany veröffentlichte diesen Inhalt am 27 Januar 2017 und ist allein verantwortlich für die darin enthaltenen Informationen.
Unverändert und nicht überarbeitet weiter verbreitet am 27 Januar 2017 07:18:10 UTC.

Originaldokumenthttps://www.destatis.de/DE/PresseService/Presse/Pressemitteilungen/2017/01/PD17_032_614.html;jsessionid=C28CCF74FA28D35DC4A3BE97BBE9366F.cae1

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