Von Andreas Plecko

FRANKFURT (Dow Jones)--Die Erholung des Konsumklimas in Deutschland ist unterbrochen. Die Konsumforscher von GfK und NIM ermittelten für ihren Indikator für Juli einen Rückgang auf minus 21,8 (Vormonat revidiert: minus 21,0) Zähler. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten dagegen einen Anstieg auf minus 19,5 Zähler erwartet. Nach vier Anstiegen in Folge musste der Konsumklima-Indikator jetzt jedoch einen kleinen Rückschlag hinnehmen. Neben den etwas rückläufigen Einkommensaussichten war dafür vor allem die Sparneigung verantwortlich, die spürbar zulegte.

"Die Unterbrechung des zuletzt verzeichneten Aufwärtstrends des Konsumklimas zeigt, dass der Weg aus der Konsumflaute mühsam werden wird und es immer wieder zu Rückschlägen kommen kann", sagte Rolf Bürkl, Konsumexperte beim NIM. "Die im Mai wieder etwas höhere Inflationsrate im Land sorgt für mehr Verunsicherung bei den Konsumenten, die auch im Anstieg der Sparneigung zum Ausdruck kommt."

Für eine nachhaltige Erholung der Konsumstimmung benötigten die Verbraucher - neben den existierenden realen Einkommenszuwächsen - auch Planungssicherheit, die vor allem für größere Anschaffungen der Haushalte notwendig sei. Und diese Planungssicherheit werde zurückkehren können, wenn zum einen der Preisauftrieb weiter gebremst werde, und zum anderen den Verbrauchern klare Zukunftsperspektiven aufgezeigt würden.

Die Hoffnungen der Deutschen auf eine zügige konjunkturelle Belebung im Verlauf dieses Jahres haben einen Dämpfer erhalten. Nach vier Anstiegen in Folge sank der Konjunkturindikator. "Trotz des Rückgangs im Juni ist davon auszugehen, dass sich Konjunkturerholung in Deutschland in der zweiten Jahreshälfte fortsetzen dürfte", hieß es. "Allerdings wird sie nach Einschätzung der Verbraucher eher schwach ausfallen. Erst im kommenden Jahr erwarten einige Wirtschaftsexperten eine leichte Beschleunigung."

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DJG/apo/sha

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June 26, 2024 02:00 ET (06:00 GMT)