Janet Yellen, die designierte Chefin der US-Notenbank, nahm gestern eine weitere Hürde auf ihrem Weg zum neuen Amt. Der Bankenausschuss der Kongresskammer akzeptierte die bekennende Taube mit vierzehn zu acht Stimmen. Damit Yellen am 1.Februar dem jetzigen Notenbankchef Ben Bernanke folgen kann, fehlt noch die Zustimmung des Plenums im Senat, mit der im Dezember gerechnet wird. Janet Yellen, eine promovierte Ökonomin, wird voraussichtlich die lockere Geldpolitik fortsetzen, nachdem sie letzte Woche bei einer Anhörung im Bankenausschuss sagte, dass sie es für unerlässlich hielte alles zu tun, um eine sehr starke wirtschaftliche Erholung zu fördern. Seit Herbst 2008 verfolgt die Fed eine sehr expansive Geldpolitik, um die Wirtschaf anzukurbeln und die Arbeitslosenrate zu senken. Aktuell kauft die Notenbank jedes Monat Staatsanleihen und Hypothekarpapiere im Wert von 85 Milliarden Dollar und hat den Leitzins auf einem Rekordtief von 0,25 Prozent festgelegt. In Europa diskutiert man die Möglichkeit negativer Einlagezinsen. EZB-Chef Mario Draghi bestätigte zwar, dass bei der letzten Sitzung über einen Negativsatz gesprochen wurde, das sei aber auch ausreichend auf der Pressekonferenz erklärt worden und seither sei nichts Neues passiert. Damit versuchte er offenbar die Spekulationen etwas einzudämmen.

An den Börsen herrscht durch die Bestätigung Yellens und die damit verbundene Aussicht auf niedrige Zinsen gute Stimmung. Auch die gestern veröffentlichten, überraschend guten Arbeitsmarktdaten, die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe waren deutlich weniger als erwartet, trugen zum Börsenerfolg bei. Der amerikanische Dow-Jones Index schloss zum ersten Mal in seiner Geschichte - von immerhin 129 Jahren - über der 16.000er Marke bei 16.009,99 Punkten. Der deutsche Index Dax schloss gestern bei 9.196,08 Zählern und der japanische Nikkei verbuchte mit 15.381,72 Punkten zum Handelsschluss ebenfalls ein leichtes Plus.

Der Euro ist heute am Morgen zum Dollar mit 1,3480 etwas fester als gestern, der japanische Yen, der durch seine Schwäche für Exporterfolge im Land sorgt, steht zum Dollar bei 101 Yen. Die guten Arbeitsmarktdaten der Vereinigten Staaten werden für eine Preiserhöhung am Rohölmarkt verantwortlich gemacht. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent (Lieferung Jänner) kostet aktuell 109,83 Dollar, das amerikanische WTI (Jänner) wird bei 95,20 Dollar gehandelt. Der Goldpreis steht eher unverändert bei 1244 Dollar je Feinunze.

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