Von Andreas Plecko

FRANKFURT (Dow Jones)--Der deutsche Staat hat im Jahr 2022 eine Defizitquote von 2,6 Prozent verzeichnet. Das Defizit ist damit - gemessen am nominalen Bruttoinlandsprodukt (BIP) - deutlich niedriger als in den beiden Vorjahren ausgefallen. 2021 lag die Defizitquote bei 3,7 Prozent und 2020 bei 4,3 Prozent.

Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter berichtete, beendeten die staatlichen Haushalte das Jahr 2022 nach vorläufigen Berechnungen mit einem Finanzierungsdefizit von 101,6 Milliarden Euro. Das waren knapp 33 Milliarden Euro weniger als 2021 mit 134,3 Milliarden Euro.

"Die Entlastungen des Staatshaushalts durch die auslaufenden Corona-Maßnahmen wurden von neuen Belastungen durch die Energiekrise infolge des russischen Angriffskriegs in der Ukraine überlagert", hieß es von Destatis. "So brachte die Bundesregierung unter anderem drei Entlastungspakete auf den Weg, um den extrem steigenden Energiekosten entgegenzuwirken und Verbraucher sowie die Wirtschaft zu unterstützen."

Die Entlastungspakete führten zu höheren Staatsausgaben, die überwiegend vom Bund finanziert wurden: Das Defizit des Bundes (117,6 Milliarden Euro) war 2022 genauso wie 2021 etwas höher als das Defizit des Staates insgesamt. Die Länder, Gemeinden und Sozialversicherungen realisierten jeweils leichte Finanzierungsüberschüsse.

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DJG/apo/smh

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January 13, 2023 04:18 ET (09:18 GMT)