Von Hans Bentzien

FRANKFURT (Dow Jones)--Der Auftragseingang der deutschen Industrie ist im November regelrecht abgestürzt, was vor allem an einer schwachen Auslandsnachfrage nach Investitionsgütern lag. Laut Mitteilung des Statistischen Bundesamts (Destatis) fielen die Bestellungen gegenüber dem Vormonat um 5,3 Prozent und lagen um 11,0 (Oktober: 3,3) Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten einen monatlichen Rückgang von 0,6 Prozent prognostiziert. Das für Oktober vorläufig gemeldete Plus von 0,8 Prozent wurde auf 0,6 Prozent revidiert.

Ohne Großaufträge sanken die Auftragseingänge im November um 2,9 Prozent. Die Bestellungen für Vorleistungsgüter gingen um 0,9 (minus 0,8) Prozent und die für Konsumgüter um 0,7 (minus 6,5) Prozent zurück. Die Bestellungen von Investitionsgütern verringerten sich um 8,5 (plus 2,6) Prozent.

Die Inlandsaufträge sanken um 1,1 (minus 1,7) Prozent und die Auslandsaufträge um 8,1 (plus 2,2) Prozent, darunter die aus dem Euroraum um 10,3 (plus 2,0) Prozent.

Nach Angaben des Bundeswirtschaftsministeriums (BMWi) war die schwache Nachfrage stark von ausbleibenden Großaufträgen im sonstigen Fahrzeugbau geprägt. "Allerdings ist der Auftragsbestand in der Industrie nach wie vor hoch, was die Produktion am aktuellen Rand stützt", heißt es in einer Mitteilung. Die Auftragsdaten zeigten aber, dass die Industrie einen schwierigen Winter durchlaufe, auch wenn sich die Geschäftserwartungen der Unternehmen zuletzt verbessert hätten.

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January 06, 2023 02:13 ET (07:13 GMT)