Die aktuellen Entwicklungen rund um die Corona-Pandemie in kompakter Form:


Portugal verhängt Reisebeschränkungen 

Nach einem neuen Höchststand bei der Zahl der Corona-Toten und Infektionen hat die Regierung in Portugal Reisebeschränkungen verhängt. Ab Sonntag gilt für zwei Wochen ein Ausreiseverbot, wie Innenminister Eduardo Cabrita am Donnerstag im Parlament sagte. Mit wenigen Ausnahmen seien Reisen per Flugzeug, Bahn oder Schiff dann verboten. Die Gesundheitsbehörden hatten zuvor mitgeteilt, binnen 24 Stunden seien 303 Menschen nach einer Infektion mit dem Coronavirus gestorben. Die Zahl der Neuinfektionen binnen eines Tages lag bei 16.432.


Erste Fälle der südafrikanischen Corona-Mutante in den USA entdeckt 

Die zuerst in Südafrika entdeckte Corona-Mutante hat auch die USA erreicht. Im Bundesstaat South Carolina sei die Variante bei zwei Erwachsenen unabhängig voneinander festgestellt worden, teilten die Gesundheitsbehörden des Bundesstaats am Donnerstag mit. Beide hätten sich zuvor nicht im Ausland aufgehalten. "Das Auftreten der Sars-CoV-2-Variante in unserem Bundesstaat ist eine wichtige Erinnerung für alle Einwohner von South Carolina, dass der Kampf gegen dieses tödliche Virus noch lange nicht vorbei ist", erklärten die Behörden.


Geldwäscheprüfungen wegen Corona verschoben 

Die International Financial Action Task Force (FATF) muss mehrere Vor-Ort-Besuche im Rahmen der geplanten Länderprüfungen zur Geldwäschebekämpfung pandemiebedingt verschieben. Wie das Bundesfinanzministerium mitteilte, betrifft die Verschiebung der Prüfungen Deutschland sowie Frankreich, Luxemburg, Indonesien und Katar. Die formelle Entscheidung der Geldwäschebekämpfungseinheit zu Deutschland sei durch die FATF-Vizepräsidentin Elisa de Anda Madrazo aus Mexiko getroffen worden. Der deutsche FATF-Präsident Marcus Pleyer, der aus dem Bundesfinanzministerium kommt, war den Angaben zufolge wie in solchen Fällen üblich von der Entscheidung ausgeschlossen.


Impfgipfel am 1. Februar 

Die Bundesregierung hat die Einberufung eines Corona-Impfgipfels bestätigt. "Die Bundeskanzlerin und die Vorsitzenden der Ministerpräsidentenkonferenz haben sich darauf verständigt, am 1. Februar um 14 Uhr zu einem Impfgespräch zusammen zu kommen", so ein Regierungssprecher. "An diesem Gespräch in Form einer Videokonferenz werden neben weiteren Mitgliedern der Bundesregierung und den Regierungschefs und -chefinnen der Länder auch Vertreter der Impfstoffhersteller sowie der betreffenden Verbände teilnehmen." Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte sich zuvor ebenso wie unter anderem Vizekanzler Olaf Scholz (SPD) für einen Impfgipfel ausgesprochen.


EU weitet Corona-Einreisestopp auf Japan aus 

Die EU hat den Mitgliedstaaten wegen der Corona-Pandemie auch einen Einreisestopp für Japan empfohlen. Damit gibt es Ausnahmeregelungen nur noch für sechs Nicht-EU-Länder, wie der EU-Rat am Donnerstag mitteilte: Sie gelten für Reisende aus Australien, Neuseeland, Ruanda, Singapur, Südkorea und Thailand. China könnte hinzukommen, wenn es seinerseits die Einreise von EU-Bürgern erlaubt.


Astrazeneca: Impfstoff ist auch bei über 65-Jährigen wirksam 

Nach der Entscheidung in Deutschland, den Astrazeneca-Impfstoff voraussichtlich nur unter 65-Jährigen zu spritzen, hat der Hersteller die Zuverlässigkeit seines Produkts auch bei Älteren betont. Die jüngsten klinischen Daten hätten gezeigt, dass der in Zusammenarbeit mit der Universität Oxford hergestellte Impfstoff auch bei über 65-Jährigen wirksam sei, sagte ein Sprecher des britisch-schwedischen Unternehmens am Donnerstag.


EU will Impstoff-Exporte notfalls blockieren 

Die EU will den Mitgliedstaaten die Möglichkeit geben, Exporte von Corona-Impfstoffen notfalls zu blockieren. Die EU-Kommission werde dazu voraussichtlich am Freitag einen Vorschlag vorstellen, sagten EU-Vertreter am Donnerstag. Hauptziel ist es demnach, Informationen über Ausfuhren zu sammeln und sicherzustellen, dass diese nicht zu Lasten von in der EU bestellten Lieferungen gingen.


Ungarn verlängert Corona-Notstand um 90 Tage 

Die ungarische Regierung hat den am 8. Februar auslaufenden Corona-Notstand um 90 Tage verlängert. Auch die Einschränkungen wegen der Pandemie würden bis zum 1. März fortgeführt, sagte der Leiter des Büros von Ministerpräsident Viktor Orban, Gergely Gulyas, am Donnerstag. Die seit Anfang November geltenden Beschränkungen, darunter eine nächtliche Ausgangssperre ab 20.00 Uhr und Versammlungsverbote, bleiben damit vorerst bestehen. Ziel ist es laut Gulyas, eine dritte Infektionswelle zu verhindern.


Brüssel gibt grünes Licht für höhere Corona-Hilfen 

Die Europäische Kommission hat der Verlängerung und Erweiterung der Corona-Hilfen zugestimmt. Vor allem bei den kleineren Hilfssummen wurden die beihilferechtlichen Obergrenzen "substantiell erhöht", teilte das Bundeswirtschaftsministerium mit. Damit steigt der Spielraum für die Kleinbeihilfen von 800.000 Euro auf 1,8 Millionen Euro und für die Fixkostenhilfen von 3 auf 10 Millionen Euro. Der der sogenannte befristete Rahmen für alle Staatshilfen gilt nun einheitlich bis Jahresende.


Seehofer will Schleierfahnung massiv ausweiten 

Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) erwägt neben den Einreisebeschränkungen aus Mutationsgebieten auch eine massive Ausweitung der Schleierfahndung. Es gehe "um Maßnahmen, wie wir ein hochinfektiöses Virus in Deutschland verhindern können", sagte Seehofer in einem Videoformat der Bild-Zeitung. Es werde dann kontrolliert an Flughäfen und auf der Straße und in der Bahn. Einreisen würden weiter zugelassen. "Das wird dann geregelt über Schleierfahndung. Hinter der Grenze winkt dann die Polizei die Fahrzeuge heraus und kontrolliert, ob sie berechtigt sind, weil sie unter eine solche Ausnahme fallen", sagte Seehofer. Nicht zugelassen seien touristische Reisen, "Shoppingreisen" und dergleichen.


Britische Corona-Variante breitet sich in Frankreich schnell aus 

Die hoch ansteckenden Coronavirus-Varianten breiten sich in Frankreich schnell aus: Gesundheitsminister Olivier Véran sagte am Donnerstag in Paris, die festgestellten Infektionen mit einer mutierten Form des Virus hätten sich zuletzt vervierfacht. Sie stiegen demnach in den vergangenen Wochen von täglich 500 auf 2.000 an. Laut dem Minister ist vor allem die britische Variante B.1.1.7 auf dem Vormarsch.


Fünf Fälle von britischer Virusmutation in Kölner Kita 

In Köln sind fünf Fälle der britischen Corona-Variante in einer Kita aufgetreten. Laut Bericht des Kölner Stadt-Anzeigers vom Donnerstag sind von dem Ausbruch zwei Erzieher und drei Kinder betroffen. Aufgefallen seien die Virusmutationen im Stadtteil Deutz, nachdem ein Elternteil eines Kindes positiv auf die Variante getestet worden sei, erklärte die Stadt gegenüber der Zeitung.


Bund stattet Grundsicherungsempfänger mit Masken aus 

Der Bund übernimmt die Kosten für insgesamt 50 Millionen Masken für die Empfänger von Grundsicherung. "Wir wollen zusätzlich etwa 5 Millionen Leistungsbezieher von Grundsicherung unterstützen mit zehn FFP2-Masken", sagte Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU). Dazu erhielten die Menschen einen Brief von ihrer Krankenkasse, um sich ohne Schutzgebühr Masken in der Apotheke abzuholen. "Es ist ein wichtiger Beitrag in dieser Pandemie", sagte Spahn. Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) betonte, die jetzt nötigen Schutzmittel dürften "keine Frage des Geldbeutels sein". Deshalb sollten zudem auch ab der kommenden Woche die Jobcenter die Kosten für digitale Endgeräte für Kinder in der Grundsicherung übernehmen.

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January 28, 2021 13:54 ET (18:54 GMT)