Die aktuellen Entwicklungen rund um die Corona-Pandemie in kompakter Form:


Marburger Bund wirbt für "zeitlich begrenzte Impfpflicht" 

Die Ärzteorganisation Marburger Bund hat sich für eine Corona-Impfpflicht ausgesprochen. "Ohne eine pandemiebezogene, zeitlich begrenzte Impfpflicht wird es wohl immer wieder zu Überlastungen im Gesundheitswesen kommen. Das schränkt auch die Versorgung aller anderen Patienten ein", warnte die Verbandsvorsitzende Susanne Johna mit Blick auf die hochschnellenden Inzidenzen im Gespräch mit der Neuen Osnabrücker Zeitung. Die Impfungen schützten zwar nicht in jedem Fall vor einer Infektion, sie schützten aber vor einer schweren Covid-19-Erkrankung. "Wenn weniger Menschen schwer erkranken, ist das nicht nur gut für den oder die Einzelne, sondern für das gesamte Gesundheitswesen und eröffnet die Möglichkeit, wieder zu einem uneingeschränkten Alltag zurückzukehren", sagte Johna.


Mexikos Staatschef zum zweiten Mal mit Corona infiziert 

Mexikos Staatschef Andrés Manuel López Obrador hat sich laut eigenen Angaben bereits das zweite Mal mit dem Coronavirus angesteckt. "Obwohl die Symptome mild sind, werde ich in Isolation bleiben und nur Büroarbeit machen und virtuell kommunizieren, bis ich es überstanden habe", schrieb er am Montag auf Twitter. Noch Stunden zuvor war der 68-Jährige ohne Gesichtsmaske mit heiserer Stimme vor Journalisten aufgetreten. Er hatte dabei angekündigt, sich auf Covid-19 testen zu lassen, glaubte aber, er habe die Grippe. López Obrador überstand Anfang 2021 eine erste Corona-Infektion. Er ist mit dem Impfstoff von Astrazeneca geimpft und hatte Anfang Dezember eine Auffrischung erhalten. Wie viele andere Länder wird auch Mexiko von einer neuen Welle von Coronavirus-Infektionen heimgesucht. Laut offiziellen Zahlen sind mittlerweile mehr als 300.000 Menschen in dem Land an dem Virus gestorben.


Japan lässt Grenzen weiter geschlossen 

Japan wird sein nahezu vollständiges Einreiseverbot für Ausländer bis mindestens Ende Februar verlängern, um das Risiko der Omikron-Variante zu minimieren. Das Verbot trat am 30. November in Kraft und wurde in jüngsten Umfragen von mehr als 80 Prozent der Japaner unterstützt. Regierungssprecher Hirokazu Matsuno verteidigte diese Politik am Dienstag und sagte, sie verschaffe die Zeit, sich auf die Omikron-Welle vorzubereiten. Die Zahl der neuen Covid-19-Fälle in Japan ist in den letzten Wochen sprunghaft angestiegen und überstieg am Sonntag die Zahl von 8.000.


Unionsabgeordnete bereiten eigenen Vorschlag für Impfpflicht ab 50 vor 

Abgeordnete von CDU und CSU bereiten einen eigenen Gesetzesvorschlag für eine Impfpflicht ab 50 vor. "Weil der größte Teil der Covid-Intensivpatienten älter als 50 Jahre ist, können wir mit einer Impflicht für alle ab 50-Jährigen das Gesundheitssystem effektiv schützen und dennoch den Freiheitseingriff für die Gesellschaft so gering wie möglich halten", sagte der CSU-Gesundheitspolitiker Stephan Pilsinger den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Dabei will die Gruppe aus Gesundheits- und Rechtspolitikern der Unions-Fraktion hinter dem Vorschlag nicht mit Abgeordneten anderer Parteien zusammenarbeiten. Als geimpft im Sinne der Impfpflicht sollten Pilsingers Vorstellungen zufolge alle über 50-Jährigen gelten, die doppelt geimpft sind. Eine Verpflichtung für regelmäßige Auffrischungsimpfungen dagegen dürfe nur dann eingeführt werden, wenn sie verfassungsrechtlich "absolut wasserdicht" sei. "Um eine Impfpflicht durchzusetzen, ist ein Impfregister zwingend erforderlich", ergänzte Pilsinger.


Bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 387,9 

Der Inzidenzwert bei den Corona-Neuinfektionen in Deutschland ist erneut gestiegen. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab die Sieben-Tage-Inzidenz am Dienstagmorgen mit 387,9 an. Am Vortag hatte sie bei 375,7 gelegen, vor einer Woche bei 239,9. Der Wert beziffert die Zahl der neuen Ansteckungen pro 100.000 Einwohner im Zeitraum von sieben Tagen. Wie das RKI unter Berufung auf Daten der Gesundheitsämter mitteilte, wurden binnen 24 Stunden 45.690 Neuinfektionen verzeichnet. Vor einer Woche waren es 30.561. Ferner wurden am Montag 322 )356) neue Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus gezählt.

Kontakt zu den Autoren: konjunktur.de@dowjones.com

DJG/jhe

(END) Dow Jones Newswires

January 11, 2022 02:09 ET (07:09 GMT)