MÜNCHEN (awp international) - Bundesbank-Präsident Jens Weidmann soll laut einem Pressebericht weitere acht Jahre an der Spitze der deutschen Zentralbank stehen. Die Bundesregierung wolle eine zweite Amtszeit des Notenbankers, berichtete die "Süddeutsche Zeitung" am Dienstag auf ihrer Internetseite und berief sich auf Regierungskreise in Berlin. Weidmann galt bisher als einer der Kandidaten für die Nachfolge von Mario Draghi als Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB).

Die Amtszeit des amtierenden EZB-Präsidenten Draghi läuft planmässig im Oktober 2019 aus. Die Bundesregierung hat bisher nicht erkennen lassen, dass sie eine Kandidatur Weidmanns für den europäischen Chefposten vorantreiben wolle. Das mag auch daran liegen, dass sie mit Manfred Weber (CSU) schon einen deutschen Kandidaten im Ringen um einen EU-Spitzenjob unterstützt. Weber führt die Europäischen Volksparteien in den Europawahlkampf und hat bei einem Sieg die Chance, zum Präsidenten der Europäischen Kommission gewählt zu werden.

Weidmann war 2011 zum bis dahin jüngsten Präsidenten der Bundesbank ernannt worden. Als Bundesbankpräsident ist er auch Mitglied im geldpolitischen Rat der EZB./jkr/fba