FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 2015 ist der Handelsumsatz an der Zertifikatbörse um 19 Prozent gestiegen, seit Dezember ist nun zudem börslicher Direkthandel verfügbar und mit Jahresbeginn entfällt das Entgelt für Orders unter 1.000 Euro.

11. Januar 2016. FRANKFURT (Börse Frankfurt). Der Handel mit strukturierten Produkten über die Börse Frankfurt hat 2015 deutliche Zuwächse erzielt: Die Zahl der ausgeführten Orders stieg das dritte Jahr in Folge, mit insgesamt 2,35 Millionen Geschäften wurden rund 22 Prozent mehr Orders ausgeführt als 2014. Auch der Umsatz stieg im Vergleich zum Vorjahr um etwa 19 Prozent auf 18,8 Milliarden Euro. Der Handel in den rund 1,4 Millionen Anlage- und Hebelprodukten liegt in der Zuständigkeit der Börse Frankfurt Zertifikate AG, seit Mitte 2013 ein 100-prozentiges Tochterunternehmen der Deutsche Börse AG.

Zuspruch erfährt auch der im Dezember eingeführte börsliche Direkthandel für strukturierte Produkte. Der neue Prozess zur Orderübermittlung mittels Preisanfrage kombiniert Eigenschaften des Direkthandels mit den Vorteilen des börslichen Handels. Anleger senden dabei über die Ordermaske ihres Brokers eine Preisanfrage an den Handelsplatz Börse Frankfurt und erhalten einen aktuellen indikativen Preis. Wenn der Preis zusagt, können Kunden mit nur einem Klick eine Limit-Order aufgeben oder erneut einen Preis anfragen. Ausführungen nach einer Preisanfrage erfolgen dabei immer nur zum vorher angezeigten Preis oder besser. Teilausführungen sind ausgeschlossen.

Damit ist Frankfurt die erste Börse in Europa, die die Preisanfrage mit direkter Handelsmöglichkeit bei strukturierten Produkten für Privatanleger eingeführt hat. Anlegern und Tradern bieten wir damit einen deutlichen Mehrwert - sowohl gegenüber anderen Börsen als auch gegenüber dem außerbörslichen Direkthandel, der nicht den strengen Anforderungen an Transparenz und Neutralität einer Börse unterliegt.

Zudem wurde zum 1. Januar 2016 eine Preisoffensive gestartet: Beim Handel von Hebelprodukten und Zertifikaten über die Börse Frankfurt entfällt das Börsenentgelt für alle Orders bis 1.000 Euro.

Mit diesem Angebot möchte die Zertifikatebörse das Interesse bei neuen und bestehenden Anlegern für strukturierte Produkte mit ihren vielen Möglichkeiten steigern. Zugleich soll Tradern bei der Entscheidung, ob beim Handel mit Hebel börsliche Produkte oder bilaterale Verträge, so genannte CFDs, zum Einsatz kommen, ein Impuls in Richtung Börse und damit pro "echtem" Wertpapier gegeben werden.

Der Marktanteil der Börse Frankfurt bei strukturierten Produkten in Deutschland hat sich 2015 mit 38,8 Prozent bei den ausgeführten Geschäften und 36,1 Prozent beim Umsatz auf Vorjahresniveau bewegt, wobei der Anteil bei ausgeführten Geschäften im vierten Quartal auf 42,5 Prozent gesteigert werden konnte.

Die durchschnittliche Ordergröße reduzierte sich insgesamt leicht von 8.220 Euro im Jahr 2014 auf 8.003 Euro. Die Anzahl an ausgeführten Orders in Hebelprodukten stieg hingegen um mehr als 26 Prozent an, die durchschnittliche Ordergröße beläuft sich auf 5.421 Euro. Der Anteil der Geschäfte von internationalen Teilnehmern konnte ebenfalls gesteigert werden und liegt bei 11 Prozent nach 7,7 Prozent im Vorjahr.

Weitere Informationen über strukturierte Produkten am Handelsplatz Börse Frankfurt finden Sie online auf zertifikateboerse.de.

© 11. Januar 2016/Deutsche Börse AG

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)