Trotz voranschreitender Fusionen und Übernahmen mache die anhaltende Gewinnschwäche die Institute verwundbar, schreibt die EZB-Bankenaufsicht in ihrem am Donnerstag veröffentlichten Risikobericht unter den rund 2400 kleineren Instituten im Euro-Raum. Diese sind vor allem im traditionellen Kreditgeschäft aktiv. Ihre Gewinnschwäche wirft aus Sicht der Europäischen Zentralbank (EZB) die Frage nach der Tragfähigkeit mancher Geschäftsmodelle auf.

Aus Sicht der Banken-Kontrolleure sind zwar 2018 die wichtigsten Ertragsquellen der Institute wie Zinsüberschuss oder Nettogebühren weitgehend stabil geblieben. Dennoch würden die Margen im Kreditgeschäft sinken. Insbesondere Institute, die überwiegend im Investmentbank-Geschäft oder im Kredit-Geschäft mit Unternehmen tätig sind, litten unter der anhaltenden Gewinnschwäche. Auch Online-Banken, die ausschließlich im Privatkundengeschäft aktiv seien, hätten Schwierigkeiten, Erträge zu erwirtschaften.

In ihrem Bericht wiesen die Bankenwächter auch darauf hin, dass viele kleinere Geldhäuser stark in Staatsanleihen ihres Landes engagiert sind. Bei vor allem auf den Heimatmarkt ausgerichteten Geldhäusern sei das zwar verständlich. Bei 140 Instituten sei das Engagement aber sehr hoch. Seit längeren weisen Experten auf Gefahren hin, wenn sich Banken stark mit Staatsanleihen ihres eigenen Landes eingedeckt haben. Denn dies könnte Finanzkrisen verschärfen und Geldhäuser sowie Staaten dann gleichermaßen destabilisieren.