Peking (Reuters) - Die Flaute am größten Automarkt der Welt soll in diesem Jahr endgültig abgehakt sein: Nach drei Jahren mit sinkenden Verkaufszahlen in China rechnet der Automobilverband CAAM für 2021 mit einem Absatzplus von vier Prozent auf 26,3 Millionen Fahrzeuge.

Nach den am Mittwoch veröffentlichten Zahlen legten die Verkäufe von Pkw und Nutzfahrzeugen im Dezember den neunten Monat in Folge zu. Der Verband zählte 2,83 Millionen Neuzulassungen, ein Plus von 6,4 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Im Gesamtjahr fielen die Auslieferungen wegen des Einbruchs durch die Corona-Pandemie im Frühjahr um 1,9 Prozent auf 25,3 Millionen Fahrzeuge. Die deutschen Autobauer konnten dank der raschen Erholung Chinas vom Corona-Schock die Talfahrt ihres Absatzes in den anderen Weltregionen bremsen.

Die Verkaufszahlen von Autos mit alternativen Antrieben und Nutzfahrzeugen legten in China im vergangenen Jahr dank staatlicher Eingriffe kräftig zu. Infrastrukturprojekte und schärfere Abgasvorschriften ließen den Absatz von Lastwagen, die ein Viertel des Gesamtmarktes ausmachen, um fast ein Fünftel steigen. Der Pkw-Markt insgesamt schrumpfte um sechs Prozent. Gegen den Trend legten E-Autos dank staatlicher Förderung um elf Prozent auf 1,37 Millionen Einheiten zu. CAAM erwartet hier für 2021 einen sprunghaften Anstieg auf 1,8 Millionen Fahrzeuge. Denn lokale wie ausländische Hersteller bringen neue E-Automodelle auf den Markt. Der US-Elektroautopioniert Tesla setzt die deutschen Premiumhersteller Audi, BMW und Mercedes mit Kampfpreisen unter Druck.