FRANKFURT (awp international) - Der Dax hat sich am Mittwoch nach seinem Vortagesrutsch zunächst stabilisiert. Er gewann am Vormittag 0,26 Prozent auf 9952,98 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 stieg ebenfalls moderat. Tags zuvor hatten noch durchwachsene Quartalsberichte von Unternehmen und ein starker Euro die Kurse deutlich nach unten gezogen.

Der Euro gab aber nach Aussagen eines Vertreters der US-Notenbank Fed, demzufolge eine Leitzinsanhebung im Juni eine "reale Option" sei, einen Teil seiner jüngsten Gewinne wieder ab. Zudem lieferte die Berichtssaison der Unternehmen am Morgen insgesamt positivere Impulse als am Vortag. So überzeugten etwa der Industriekonzern Siemens , der Baustoffhersteller HeidelbergCement und die Sportwarenkonzern Adidas die Anleger.

Für den Index der mittelgrossen Werte MDax ging es zur Wochenmitte um 0,13 Prozent auf 20 019,64 Zähler nach unten. Der Technologiewerte-Index TecDax gab unter dem Druck eines Kurseinbruchs beim Chiphersteller Dialog Semiconductor um deutlichere 1,45 Prozent auf 1591,92 Punkte nach.

HEIDELBERGCEMENT HEBT PROGNOSEN AN

Spitzenreiter im Dax waren die Aktien von HeidelbergCement mit einem Plus von 3 Prozent, nachdem der Baustoffkonzern die Latte für das laufende Jahr wegen besserer Geschäfte vor allem in den USA und Grossbritannien höher gelegt hatte. Siemens schnitt derweil im abgelaufenen Quartal beim operativen Gewinn besser ab als erwartet. Die Papiere verteuerten sich daraufhin um 1,48 Prozent.

Für die Anteile von Adidas ging es nach dem angekündigten Verkauf von Teilen der schwächelnden Golfsparte um rund 1 Prozent nach oben. Viele Investoren hätten auf diesen Schritt gehofft, kommentierte ein Händler die Pläne.

Die Papiere der Deutschen Telekom waren indes mit einem Minus von mehr als einem Prozent unter den grössten Verlierern im Dax. Einem Börsianer zufolge fielen die Zahlen für das erste Quartal durchwachsen aus.

FRAPORT UND DIALOG ENTTÄUSCHEN - KURSE BRECHEN EIN

Im Index der mittelgrossen Werte rutschten die Aktien des Flughafenbetreibers Fraport um rund 7 Prozent ab. Analyst Michael Kuhn von der französischen Grossbank Societe Generale sprach in einer ersten Einschätzung von einem enttäuschenden ersten Quartal.

Noch düsterer sah es bei den Papiere des Chipherstellers Dialog Semiconductor aus. Sie brachen um mehr als 13 Prozent ein. Das Unternehmen rechnet im laufenden Jahr wegen der anhaltend schwachen Nachfrage nach Smartphones nicht mehr mit einem Umsatzanstieg.

Neben der Berichtssaison richten sich die Blicke im Verlauf auf eine Reihe von Konjunkturdaten. So stehen Daten zur Stimmung in der Dienstleistungsbranche aus Europa sowie den USA auf der Agenda. Zudem warten die Anleger auf die Auftragseingänge der US-Industrie sowie den ADP-Arbeitsmarktbericht./mis/das