FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax dürfte sich am Freitag weiter von seiner jüngsten Talfahrt erholen. Der X-Dax als Indikator für den deutschen Leitindex signalisierte eine Dreiviertelstunde vor Handelsstart ein Plus von 1,80 Prozent auf 9747 Punkte. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 wird am Morgen ein Plus von 1,67 Prozent erwartet.

Ein deutlicher Anstieg der Ölpreise mache den Börsianern wieder Mut, sagte Aktienhändler Mark Lee von der London Capital Group. In den letzten Wochen hatte der Ölpreisverfall immer wieder Sorgen um die Weltkonjunktur geweckt. Am Morgen nun preschen die beiden wichtigsten Rohölsorten WTI und Brent um rund 4 Prozent nach vorne. Daraufhin setzte die Tokioter Börse ebenfalls zum Befreiungsschlag an: Der Nikkei-Index gewann zuletzt fast 6 Prozent. Auch die anderen wichtigen Aktienmärkte Asiens verzeichneten durch die Bank Gewinne.

SAP PROFITIEREN VON ZIELANHEBUNG

Am Donnerstag hatte der deutsche Leitindex seinen Erholungsversuch bereits durchgehalten und fast 2 Prozent gewonnen. Als Antrieb erwiesen sich Spekulationen, dass die Europäische Zentralbank ihre Geldpolitik eventuell schon im März weiter lockern und damit die Konjunktur ankurbeln könnte. Auf Wochensicht winkt dem Dax nun ein Plus von rund 2 Prozent.

Zuvor hatte das Börsenbarometer in einem verpatzten Jahresstart mehr als 12 Prozent verloren. Bislang gab es nur 3 Gewinntage seit Anfang 2016.

Unter den Einzelwerten hierzulande ragen die Papiere von SAP heraus. Der starke Schlussspurt des vergangenen Jahres macht Europas größten Softwarehersteller optimistischer für die Geschäfte über das laufende Jahr hinaus. Der Umsatz und das um Sondereffekte bereinigte Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern sollen bis 2017 stärker wachsen als bisher angenommen.

Einem Händler zufolge dürfte die Nachricht zunächst die Stimmung für SAP-Aktien aufhellen. Allerdings bewege sich der Software-Konzern mit seinen neuen Zielen nun im Rahmen der durchschnittlichen Markterwartung, so dass die Papiere im Handelsverlauf einen Teil ihrer Gewinne wieder einbüßen könnten. Im vorbörslichen Handel beim Broker Lang & Schwarz stiegen die Papiere um rund 3 Prozent.

GOLDMAN EMPFIEHLT LEG ZUM VERKAUF

Darüber hinaus sollten auch aktuelle Analystenkommentare im Blick behalten werden. So empfahl die US-Investmentbank Goldman Sachs die Anteilsscheine der Immobilengesellschaft LEG Immobilien zum Verkauf. Vorbörslich legten die Papiere nur um unterdurchschnittliche 0,14 Prozent zu./la/ag