Wien (Reuters) - Die EZB könnte laut Ratsmitglied Robert Holzmann auf dem Weg zur Zinswende mit einer hartnäckiger als erwartet verlaufenden Inflation konfrontiert sein.

Viele Mitglieder im EZB-Rat gingen zwar davon aus, dass die Wirtschaftsdaten eine Zinssenkung im Juni ermöglichen würden, sagte der Chef der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) am Freitag vor der Presse. Aber die Inflation könnte sich aus seiner Sicht durchaus als hartnäckiger als gedacht erweisen.

Eine Zinssenkung werde zwar vorbereitet, doch der Zeitpunkt stehe noch nicht fest. Dieser werde von den Daten abhängen. Deshalb warte er auf die Daten für Juni, fügte Holzmann hinzu.

Laut dem Chef der Deutschen Bundesbank, Joachim Nagel, ist eher mit einer ersten Zinssenkung der Europäischen Zentralbank (EZB) im Juni zu rechnen als bereits im April. Die EZB strebt 2,0 Prozent Inflation als optimales Niveau für die Euro-Zone an. Davon ist sie nicht mehr weit entfernt. Denn die Teuerungsrate in der 20-Länder-Gemeinschaft war im Februar auf 2,6 Prozent gesunken nach 2,8 Prozent im Januar.

(Bericht von Francois Murphy, geschrieben von Reinhard Becker, redigiert von Kerstin Dörr. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)