Der österreichische Unternehmer Rene Benko übergibt die Kontrolle über die Signa Holding an einen Restrukturierungsexperten, um zu versuchen, das von den Turbulenzen auf dem globalen Immobilienmarkt betroffene Immobilienunternehmen zu retten, sagte der Investor Hans Peter Haselsteiner am Freitag.

Haselsteiner sagte gegenüber dem ORF, dass Benko Signa an Arndt Geiwitz übergibt, der für seine Rolle im Insolvenzverfahren der deutschen Galeria Kaufhof-Karstadt Warenhäuser und der Drogeriemarktkette Schlecker bekannt ist.

Die Aktionäre hätten den Schritt von Benko "mit Zustimmung" zur Kenntnis genommen, da man "volles Vertrauen in Herrn Geiwitz" habe, sagte Haselsteiner und fügte hinzu, dass Geiwitz alle Stimmrechte erhalten werde, die Benko oder seine Stiftungen an Signa hätten.

Signa war nicht sofort für eine Stellungnahme zu erreichen und Benko konnte nicht direkt für einen Kommentar erreicht werden. Ein Sprecher von Geiwitz war nicht in der Lage, die Aussage von Haselsteiner zu bestätigen und gab keine Einzelheiten bekannt. Haselsteiner antwortete nicht sofort auf eine Bitte um einen Kommentar.

Ein Signa-Sprecher sagte Reuters letzten Monat, dass Geiwitz das Unternehmen bereits berät.

"Die Aktionäre haben Rene Benko gebeten, einen Schritt weiter zu gehen und Herrn Geiwitz nicht nur als Restrukturierungsberater, sondern auch als eine Art Generalvertreter zu ernennen", sagte Haselsteiner.

Obwohl Benko offiziell keine operative Funktion bei Signa hat und nur als Vorsitzender der Signa-Beratergruppe fungiert, gilt er als Mastermind und Chef. Seine direkte und indirekte Beteiligung beläuft sich laut ORF auf rund 50%.

Das Handelsblatt berichtete am Donnerstag, dass Signa-Aktionäre Benko, einen Selfmade-Milliardär, dem zeitweise das New Yorker Chrysler Building und das Berliner Luxuskaufhaus KaDeWe gehörten, schriftlich aufgefordert haben, seine Stimmrechte an einen Treuhänder abzugeben, um zu versuchen, die Gruppe zu retten. (Berichte von Alexandra Schwarz-Goerlich und Matthias Inverardi, Schreiben von Linda Pasquini, Bearbeitung von Mark Potter)