Kennzahlen im Überblick

Erfolgszahlen in Mio. €

1. Qu. 2024

Veränd.

1. Qu. 2023

Zinsergebnis

166,9

27,4 %

131,0

Ergebnis aus at-equity-bewerteten Unternehmen

5,9

-91,0 %

65,4

Risikovorsorgen im Kreditgeschäft

-9,2

94,3 %

-4,7

Provisionsergebnis

51,9

-1,4 %

52,6

Verwaltungsaufwand

-91,9

8,3 %

-84,9

Periodenüberschuss/-fehlbetrag vor Steuern

126,4

-15,8 %

150,0

Periodenüberschuss/-fehlbetrag nach Steuern

95,7

-25,7 %

128,8

Bilanzzahlen in Mio. €

31.3.2024

Veränd.

31.12.2023

Bilanzsumme

27.637,6

-0,7 %

27.834,5

Forderungen an Kunden

20.353,7

1,4 %

20.074,3

Primärmittel

19.049,7

-0,4 %

19.125,3

hievon verbriefte Verbindlichkeiten inkl.

3.577,5

6,2 %

3.369,2

Nachrangkapital

Eigenkapital

3.944,7

2,1 %

3.863,1

Betreute Kundengelder

39.201,0

0,0 %

39.214,7

Eigenmittel nach CRR in Mio. €

31.3.2024

Veränd.

31.12.2023

Hartes Kernkapital (CET 1)

3.357,5

-0,8 %

3.383,3

Kernkapital

3.407,5

-0,8 %

3.433,3

Eigenmittel

3.748,5

-0,7 %

3.775,9

Harte Kernkapitalquote in %

18,32

%

-0,29%-P.

18,61

%

Kernkapitalquote in %

18,59

%

-0,29%-P.

18,88

%

Gesamtkapitalquote in %

20,45

%

-0,32%-P.

20,77

%

Risikokennzahlen

1. Qu. 2024

Veränd.

1. Qu. 2023

Liquidity Coverage Ratio in %

169,53

-17,08%-P.

186,61

Net Stable Funding Ratio in %

128,45

-3,43%-P.

131,88

Leverage Ratio in %

11,49

0,92 %-P.

10,57

Unternehmenskennzahlen

1. Qu. 2024

Veränd.

1. Qu. 2023

Cost-Income-Ratio(Kosten-Ertrag-Relation) in %

40,39

%

4,97 %-P.

35,42

%

Return on Equity vor Steuern in %

12,95

%

-3,63%-P.

16,58

%

Return on Equity nach Steuern in %

9,81

%

-4,42%-P.

14,23

%

Risk-Earnings-Ratio (Kreditrisiko/Zinsergebnis) in %

5,52

%

1,90 %-P.

3,62

%

Ressourcen

31.3.2024

Veränd.

31.12.2023

Durchschnittl. gewichteter Mitarbeiterstand

2.233

81

2.1521)

Anzahl der Geschäftsstellen

176

-2

178

1) Im Vorjahr waren darin 22 MA-Kapazitäten, die zur Dienstleistung in die 3 Banken IT GmbH entsandt waren, nicht enthalten.

1

Lage des Oberbank-Konzerns im ersten Quartal 2024

Geschätzte Aktionärinnen und Aktionäre,

das erste Quartal des laufenden Geschäftsjahres war in erster Linie durch eine sehr verhaltende Entwicklung der Konjunktur in Europa, insbesondere in Deutschland und in Österreich, geprägt. Etwas Ernüchterung ist am Markt bezüglich Zinserwartung eingekehrt. Die geopolitischen Spannungen hielten unvermindert an.

In diesem anhaltend schwierigen Umfeld entwickelte sich das operative Geschäft der Oberbank hervorragend.

Kreditvolumen legte weiter zu

Entgegen dem allgemeinen Trend erhöhte sich das Kreditvolumen der Oberbank um 567,3 Mio. Euro oder 2,9 % auf 20,4 Mrd. Euro. Mit einem Plus von 5,7 % setzte sich das gute Wachstum bei den Kommerzkrediten weiter fort. Die, seit einigen Quartalen sehr erfreuliche Entwicklung im Leasinggeschäft konnte ebenfalls fortgesetzt werden.

Im Privatkundengeschäft zeichnete sich zu Beginn des Jahres eine deutlich stärkere Nachfrage nach Wohnbaudarlehen ab, die aber durch das angekündigte Wohnbaupaket der Bundesregierung, das für viele Unsicherheiten gesorgt hat, wieder zum Erliegen kam.

Primärmittel weiter gestiegen

Die Primärmittel der Bank erhöhten sich um 1,7 % auf 19,05 Mrd. Euro. Im Vergleichsquartal des Vorjahres hatten sie 18,72 Mrd. Euro betragen.

Hervorragendes Ergebnis aus dem operativen Geschäft

Das Zinsergebnis stieg von 131,0 Mio. Euro um 27,4 % auf 166,9 Mio. Euro. Das Provisionsergebnis blieb auf hohem Niveau im Wesentlichen stabil, es verringerte sich geringfügig um -1,4 % auf 51,9 Mio. Euro. Während die Wertpapierprovisionen wieder deutlich gestiegen sind, sind die Kreditprovisionen zurückgegangen.

Die Risikokosten wurden der Wirtschaftslage angepasst

Die Risikovorsorgen wurden mit 9,2 Mio. Euro dotiert. Im 1. Quartal 2023 betrugen sie 4,7 Mio. Euro, ein Niveau, das damals als außergewöhnlich niedrig erachtet wurde. Der Anstieg der Risikokosten entsprach den Erwartungen.

At-Equity-Ergebnis deutlich verringert

Das At-Equity-Beteiligungsergebnis ist von 65,4 Mio. Euro auf 5,9 Mio. Euro zurückgegangen. Dieser Rückgang, der ausschließlich aus der Beteiligung an der voestalpine AG resultiert, ist auch wesentlich für das schwächere Periodenergebnis verantwortlich.

Operatives Geschäft sorgt für zweitbestes Quartalsergebnis

Der Periodenüberschuss vor Steuern beträgt zum 31. März 2024 126,4 Mio. Euro. Das ist zwar ein Rückgang von 15,8 %, es ist aber das zweitstärkste Quartalsergebnis in der Geschichte. Das operative Ergebnis hat sich hervorragend entwickelt und ist einmal mehr die tragende Säule, die Volatilität im Ergebnis ergibt sich ausschließlich aus dem Beteiligungsergebnis.

Die Steuern von Einkommen und Ertrag steigen um 44,4 % auf 30,7 Mio. Euro, sodass sich der Periodenüberschuss nach Steuern um 25,7 % auf 95,7 Mio. Euro reduzierte.

2

Eigenkapital konnte weiter gestärkt werden

Das bilanzielle Eigenkapital nach IFRS konnte zum 31. März 2024 auf 3,9 Mrd. Euro (nach 3,7 Mrd. EUR zum

31. März 2023) gesteigert werden. Dies stellt eine Erhöhung um 6,8 % dar und erhöht somit die Risikotragfähigkeit der Oberbank. Mit einer Kernkapitalquote von 18,6 % und einer Gesamtkapitalquote von 20,5 % befindet sich die Oberbank im Spitzenfeld der europäischen Universalbanken.

Ausblick

Die Talsohle der wirtschaftlichen Entwicklung scheint gegen Ende des 1. Quartals 2024 erreicht worden zu sein. Die Inflation geht in Richtung Zielkorridor und die Zinssenkungen kommen in Sichtweite. Die Bremsfaktoren dürften langsam auslaufen und die realen Einkommenszuwächse sollten dafür sorgen, dass sich die Wirtschaft wieder etwas belebt.

Aufgrund der volatilen Rahmenbedingungen in Wirtschaft und Politik gibt das Management der Oberbank keinen Ausblick auf die Ergebnisentwicklung im Gesamtjahr ab.

Linz, im Mai 2024

Generaldirektor Dr. Franz Gasselsberger, MBA

3

Die Oberbank-Aktie

Nach dem ersten Quartal 2024 notierte die Oberbank Stammaktie mit einem Kurs von 69,60 Euro. Die Kursentwicklung bzw. die Performance der Oberbank Stammaktie lag bei +8,07 %. Die Börsenkapitalisierung belief sich per Ende 1. Quartal 2024 auf 4.914,78 Mio. Euro, gegenüber 4.547,58 Mio. Euro zum Vorjahresultimo.

Kennzahlen der Oberbank-Aktie

1. Qu. 2024

1. Qu. 2023

Anzahl Stamm-Stückaktien

70.614.600

70.614.600

Höchstkurs Stammaktie in €

69,60

54,50

Tiefstkurs Stammaktie in €

64,60

51,00

Schlusskurs Stammaktie in €

69,60

54,50

Marktkapitalisierung in Mio. €

4.914,78

3.848,50

IFRS-Ergebnis je Aktie in € annualisiert

5,42*

7,30*

Kurs-Gewinn-Verhältnis Stammaktie

12,84

7,47

Historische Daten sind splitbereinigt.

*Das Ergebnis je Aktie wird auf das Jahr annualisiert. Die Berechnung setzt sich wie folgt zusammen: Periodenüberschuss nach Steuern in den ersten drei Quartalen dividiert durch die durchschnittliche Anzahl der umlaufenden Stammaktien, dividiert durch drei, mal vier (Hochrechnung auf das Gesamtjahr).

Oberbank Stammaktie im Vergleich zum ATX und europäischen Bankenindex

Dieser Chartvergleich zeigt die Entwicklung der Oberbank Stammaktie, des österreichischen Aktienindex ATX und des europäischen Bankenindex STOXX Europe 600 Banks. Bei dieser Grafik sind die Kurse angeglichen, indem die täglichen Schlusskurse des genannten Wertpapieres und der Indizes auf 100 indexiert sind. D.h., zum Startzeitpunkt werden die Startkurse gleich 100 % gesetzt. Der Chart stellt somit die relativ prozentuelle Entwicklung dar.

Es handelt sich bei den angegebenen Werten um Vergangenheitswerte. Zukünftige Entwicklungen können davon nicht abgeleitet werden.

4

Die Segmente in den ersten drei Quartalen 2024

Segment Firmenkunden

Segment Firmenkunden

1. Qu. 2024

1. Qu. 2023

± absolut

± in %

in Mio. €

Zinsergebnis

130,3

109,1

21,2

19,5 %

Risikovorsorgen im

-9,0

-8,1

-0,9

11,6 %

Kreditgeschäft

Provisionsergebnis

28,0

30,0

-2,0

-6,6 %

Handelsergebnis

0,1

0,0

0,1

>100,0 %

Verwaltungsaufwand

-50,4

-46,6

-3,8

8,3 %

Sonstiger betrieblicher Erfolg

0,6

-0,2

0,8

>-100,0 %

Periodenüberschuss/-

99,6

84,2

15,4

18,2 %

fehlbetrag

Risikoäquivalent

13.159,4

12.282,4

877,0

7,1 %

Ø zugeordnetes Eigenkapital

2.602,1

2.198,3

403,7

18,4 %

Return on Equity vor Steuern

15,3 %

15,3 %

- %-P.

(RoE)

Cost-Income-Ratio

31,7 %

33,5 %

-1,8%-P.

Seit 2024 erfolgt die Darstellung der nicht-protokollierten Einzelunternehmen (NPU) im Segment Privatgeschäft. Entsprechend wurden die Vorjahreswerte angepasst.

Ergebnisentwicklung im Segment Firmenkunden

Das Ergebnis im Segment Firmenkunden lag mit 99,6 Mio. Euro um 15,4 Mio. Euro bzw. 18,2 % über dem Vorjahr.

Das Zinsergebnis verzeichnete einen Anstieg von 21,2 Mio. Euro bzw. 19,5 % auf 130,3 Mio. Euro. Die Dotierung zur Risikovorsorge erhöhte sich von 8,1 Mio. Euro um 0,9 Mio. Euro auf 9,0 Mio. Euro. Der Provisionsüberschuss lag mit 28,0 Mio. Euro um -2,0 Mio. Euro bzw. -6,6 % unter dem Vorjahr. Der Verwaltungsaufwand verzeichnete einen Anstieg um 3,8 Mio. Euro bzw. 8,3 % auf 50,4 Mio. Euro. Der sonstige betriebliche Erfolg erhöhte sich um 0,8 Mio. Euro auf 0,6 Mio. Euro.

Der RoE beträgt im Segment Firmenkunden 15,3 %, die Cost-Income-Ratio verbesserte sich auf 31,7 %.

Kommerzfinanzierung

Das Kommerzfinanzierungsvolumen der Oberbank ist von 15.746,5 Mio. Euro um 900,7 Mio. Euro / 5,7 % auf 16.647,2 Mio. Euro gestiegen.

Kommerzfinanzierung

Veränderung im Jahresabstand

Stand 31.3.2024

Stand 31.3.2023

absolut

in %

16.647,2 Mio. €

15.746,5 Mio. €

900,7 Mio. €

5,7 %

5

Geförderte Investitions- und Innovationsfinanzierung

Die Anzahl der in allen fünf Oberbank-Märkten eingereichten Anträge aus dem Bereich der Investitions- und Innovationsförderung sowie Liquiditätssicherung lag im ersten Quartal des heurigen Jahres mit 397 Projekten um 18 % unter dem Vergleichszeitraum des Vorjahres. Dieser Rückgang ist mit der verhaltenen Investitionsbereitschaft der Unternehmen aufgrund der schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und den unattraktiven Förderkreditkonditionen (vor allem bei den österreichischen ERP- und den deutschen KfW-Finanzierungen) zu begründen. Die im 12 Monats Zeitraum über die Oberbank ausgereichten Förderkredite konnten vom 31.03.2023 auf den 31.03.2024 abermals um 8 % auf 2,17 Mrd. Euro gesteigert werden.

Obwohl die generelle Nachfrage nach Investitions- und Innovationsförderungen heuer aufgrund der nach wie vor unsicheren Wirtschaftslage niedrig ist, werden Innovations-, Nachhaltigkeits- und Digitalisierungsprojekte trotzdem umgesetzt.

Leasing

Das Leasing-Geschäft hat sich im 1. Quartal des laufenden Geschäftsjahres gut entwickelt. Mit einem Neugeschäftsvolumen von 246,9 Mio. Euro konnte der Bestand im Vergleich zum Vorjahr auf 2.730 Mio. Euro bzw. um 9,6 % erhöht werden.

Strukturierte Finanzierungen und Syndizierung

Gemessen an der Gesamtzahl der bearbeiteten Geschäftsfälle bewegte sich die Nachfrage nach Strukturierten Finanzierungen leicht unter dem Niveau des Vergleichszeitraums des Vorjahres. Finanzierungen für Unternehmenskäufe und Gesellschafterwechsel wurden auch im 1. Quartal 2024 zufriedenstellend nachgefragt. Im Segment Erneuerbare Energien konnte die Nachfrage sogar wieder zulegen. Die Dynamik im Segment Tourismusfinanzierungen ist weiterhin gegeben, obwohl im Vergleich zum Vorjahr leicht abgeschwächt. Im Bereich gewerbliche Immobilienfinanzierung zeigte sich weiterhin eine klare Zurückhaltung am Markt.

Im Bereich Konsortialkredite, Sonderkredite und Schuldscheindarlehen verzeichnete man sowohl gegenüber dem 1. Quartal des Vorjahres als auch gegenüber dem letzten Bilanzstichtag einen Anstieg beim aushaftenden Gesamtobligo und bei den Stückzahlen. Die Anzahl der Konsortialkredite bei welchen die Oberbank als Konsortialführer auftritt, ist ebenfalls gestiegen.

Im Bereich der Schuldscheindarlehen konnten im 1. Quartal einige Transaktionen bonitätsstarker österreichischer und deutscher Emittenten gezeichnet werden, wobei man sich im Sinne der Nachhaltigkeit auch an ESG-linked Schuldscheindarlehen beteiligt hat.

Oberbank Opportunity Fonds

Im 1. Quartal 2024 hatte der Oberbank Opportunity Fonds 42 Anfragen zu verzeichnen, was in etwa dem Vergleichszeitraum des Vorjahres entspricht. Der Oberbank Opportunity Fonds konnte in diesem Zeitraum bereits einige neue Transaktionen abschließen. Seit dem Bestehen des Oberbank Opportunity Fonds wurden 120 Transaktionen mit Eigen- und/oder Mezzaninkapital bzw. High-yield-capital finanziell begleitet (zuzüglich Fremdkapitalfinanzierungen) und es wurden weiters zehn Ergänzungsfinanzierungen bei Portfoliounternehmen vorgenommen. Das kommittierte Gesamtvolumen belief sich per 31.3.2024 auf rund 357 Mio. Euro, verteilt auf Eigenkapital, Mezzaninkapital und High-yield-capital.

6

Zahlungsverkehr

Die Zahlungsverkehrserträge im Firmenbereich haben sich trotz des allgemeinen Konjunkturabschwungs im

1. Quartal 2024 erfreulich entwickelt und lagen 5,3 % über den Vorjahreswerten. Auch die abgewickelten Zahlungsverkehrstransaktionen lagen leicht über jenen des Vorjahres.

Derzeit wird mit Hochdruck an der Ablöse des Softwareproduktes ELBA MBS gearbeitet. Die Entscheidung für das Nachfolgeprodukt wurde bereits getroffen und mit den Umsetzungsmaßnahmen gestartet. Für Neukunden wird dieses Produkt voraussichtlich im 3. Quartal zur Verfügung stehen.

Am 19. März 2024 wurde die EU-Verordnung über Echtzeitzahlungen (Instant Payments) im EU-Amtsblatt kundgemacht. Um die zahlreichen Erfordernisse für Instant Payments künftig zu erfüllen, wurde ein eigenes Projekt zur Analyse und Umsetzung der EU-Verordnung gestartet. Unter anderem müssen ab Oktober 2025 Instant Payments über alle Electronic Banking Produkte angeboten werden bzw. soll den Zahlungspflichtigen zur Betrugsprävention eine Möglichkeit zur Überprüfung des Kontowortlauts des Zahlungsempfängers zur Verfügung stehen.

Exportfinanzierung

Gemäß der OeNB musste Österreichs Wirtschaft im Jahr 2023 einen Rückgang des realen BIP um 0,7 % verzeichnen. Einer der Gründe war die sich abkühlende Exportkonjunktur. Die Exporte sind im Vorjahresvergleich real stagniert (+0,3 %). Neben dem Krieg in der Ukraine hat auch der sinkende Lageraufbau den internationalen Handel gedämpft.

Das 1. Quartal 2024 war durch eine volatile Entwicklung der Exportwirtschaft gekennzeichnet. Laut aktueller Veröffentlichung von Statistik Austria stiegen die Güterexporte im Jänner mit +0,8 % geringfügig und im Februar sogar um 8,6 %. Im März wiederum war ein Rückgang von 9,3 % zu verzeichnen. Zusammengefasst bedeutet das für das 1. Quartal 2024 einen leichten Rückgang. Diese Entwicklung lässt sich auch im Bereich der Exportfinanzierung der Oberbank nachvollziehen. Die wieder steigende Nachfrage nach Betriebsmittellinien hat die starke Position der Oberbank bei den OeKB-refinanzierten Betriebsmittellinien abgesichert. So ist z.B. der Marktanteil beim Exportfondskredit für KMU's um 0,1 % auf 11,3 % gestiegen.

Im Bereich der OeKB refinanzierten Investitionsfinanzierungen konnten sich die Exporteure dem Trend, ausgelöst durch einen schwachen wirtschaftlichen Ausblick und steigender Zinsen, nicht entziehen. Daher nahmen auch die Exporteure die Investitionstätigkeit zurück. Dadurch ist der Marktanteil der Oberbank bei der OeKB-Refinanzierung von Inlandsinvestitionen um 0,1 % im 1. Quartal auf 11,5 % zurückgegangen.

Factoring

Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum konnten die Factoring-Rahmen in der Oberbank bei nahezu gleichbleibender Anzahl der Kund:innen um 5,8 % gesteigert werden. Der Umsatzrückgang von 5,9 % und auch die damit gesunkenen Erträge um 14,8 % spiegelten die weiterhin sehr hohe Inflation und verminderte Kaufkraft wider. Durch die Gewinnung neuer Kund:innen und dem mittelfristig prognostizierten Aufschwung der Wirtschaft sollten die Umsätze im nächsten Quartal wieder steigen.

Dokumentengeschäft

Die ungünstige Entwicklung des Außenhandels setzte sich auch im 1. Quartal 2024 auf niedrigem Niveau fort. Sowohl die Warenexporte als auch die Warenimporte waren rückläufig. Handelsbeschränkungen und geopolitische Spannungen beeinträchtigten das internationale Geschäft erheblich und führten zu Unsicherheit und volatilen Märkten. Mit ihrem Know-how im internationalen Geschäft zählt die Oberbank zu den ersten Ansprechpartnern für global tätige Unternehmen.

7

Trotz der eingetrübten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen entwickelte sich das Dokumentengeschäft stabil. Im Vergleich zum ersten Quartal 2023 wurden im Jahr 2024 um 18 % mehr Akkreditive und Inkassi abgewickelt. Auch im Garantiegeschäft konnte das Volumen um 9 % gesteigert werden. Daraus resultierte eine Ertragssteigerung von 5 % im 1. Quartal 2024.

Internationales Banken- und Institutionen-Netzwerk

Die vereinbarten Maßnahmen zur Optimierung des internationalen Banken-Netzwerkes sind auf dem richtigen Weg. Dies bedeutet einerseits, dass die Umsetzung der Richtlinie für die Beziehungen zu Korrespondenz- und Netzwerkbanken - in Zusammenarbeit mit der Compliance Abteilung - weiter vorangetrieben wurde und somit die regulatorisch sehr aufwendige Know-Your-Customer (KYC) Dokumentation für Kreditinstitute effizienter umgesetzt wurde. Andererseits wurden auch bereits viele bestehende Kontobeziehungen zu Partnerbanken auf den Prüfstand gestellt. Auch hierbei wurde festgestellt, dass mit gezielten Maßnahmen wie Kontozusammenlegungen und Ähnlichem gute Erfolge erzielt werden konnten, ohne dadurch die Produktpalette des auslandsbezogenen Kundengeschäfts in irgendeiner Form zu verändern. Die Umsetzungsmaßnahmen werden die Oberbank auch in den kommenden Monaten noch beschäftigen, sie sollten jedoch zum Jahreswechsel großteils abgeschlossen sein.

Ansonsten stand das 1. Quartal, wie bereits gewohnt, sehr stark im Zeichen der internationalen Banken- Saldo-Bestätigungen. Seit einigen Jahren gibt es einen deutlichen Trend dahingehend, dass die Auditoren der Kreditinstitute immer größeren Wert auf Sicherheit beim Positionsabgleich legen. Mit anderen Worten, rund 35 % der Bank-zu-Bank-Verbindungen mit Positionshintergrund, wurden im 1. Quartal 2024 abgeglichen.

Geopolitisch sind die Unsicherheiten im 1. Quartal 2024 nicht geringer geworden, was dazu führte, dass Unternehmer:innen sich immer stärker der Absicherung von Risiken widmen. Ein Trend, der sich mit hoher Wahrscheinlichkeit noch deutlich verstärken wird.

Primäreinlagen

Das zurückliegende Quartal war von Diskussion darüber geprägt, ob die Europäische Zentralbank die Zinsen noch vor dem Sommer senken wird und wie viel Schritte es im laufenden Jahr werden sollten. War zu Jahresbeginn die Stimmung noch sehr optimistisch und wurden bis zu fünf Senkungen eingepreist, sank die Erwartungshaltung im 1. Quartal und lag Ende März bei ca. drei Senkungsschritten - beginnend mit Juni.

Für die Einlagen in der Oberbank bedeutete dies eine leichte Zunahme an gebundenen Einlagen. Die täglich fälligen Einlagen reduzierten sich unter anderem auf Grund von Umschichtungen in gebundene Einlageformen oder Wertpapiere.

Währungsrisikomanagement

Einen erfreulichen Start zeigte das Geschäft mit Währungstransaktionen im 1. Quartal. Die Kundentransaktionen lagen sowohl über Budget als auch über dem Vorjahr. International agierende Unternehmen sicherten trotz verhaltener Konjunktur rege ihre Währungsein- und -ausgänge gegen Kursrisiken ab. Besonders erfreulich entwickelte sich in diesem Zusammenhang der Markt Tschechien. Vermehrt ins Rampenlicht rückte auch der Oberbank I-Trader, eine Devisen-Handelsplattform für Unternehmen, die es ihnen ermöglicht, auch außerhalb der Öffnungszeiten Transaktionen durchzuführen. Bei den gehandelten Währungen lag einmal mehr der US-Dollar unangefochten an der Spitze.

8

Segment Privatkunden

Segment Privatkunden

1. Qu. 2024

1. Qu. 2023

± absolut

± in %

in Mio. €

Zinsergebnis

59,0

53,0

6,0

11,3 %

Risikovorsorgen im

-0,1

3,6

-3,6

>-100,0 %

Kreditgeschäft

Provisionsergebnis

23,9

22,7

1,3

5,6 %

Handelsergebnis

0,0

0,0

0,0

Verwaltungsaufwand

-30,3

-27,9

-2,4

8,7 %

Sonstiger betrieblicher Erfolg

1,2

1,5

-0,2

-15,2 %

Periodenüberschuss/-

53,7

52,8

1,0

1,8 %

fehlbetrag

Risikoäquivalent

1.981,7

2.194,3

-212,5

-9,7 %

Ø zugeordnetes Eigenkapital

391,9

392,7

-0,9

-0,2 %

Return on Equity vor Steuern

54,8

%

53,7

%

1,1 %-P.

(RoE)

Cost-Income-Ratio

36,1

%

36,2

%

-0,1%-P.

Seit 2024 erfolgt die Darstellung der nicht-protokollierten Einzelunternehmen (NPU) im Segment Privatgeschäft. Entsprechend wurden die Vorjahreswerte angepasst.

Ergebnisentwicklung im Segment Privatkunden

Der Ergebnis im Segment Privatkunden erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um 1,0 Mio. Euro bzw. 1,8 % auf 53,7 Mio. Euro.

Das Zinsergebnis verzeichnete einen Anstieg um 6,0 Mio. Euro bzw. 11,3 % auf 59,0 Mio. Euro.

Während es im Vorjahr eine Auflösung zur Risikovorsorge von 3,6 Mio. gab, zeigt sich heuer eine Zuweisung zur Risikovorsorge von 0,1 Mio. Euro.

Der Provisionsüberschuss verzeichnete einen Anstieg um 1,3 Mio. Euro bzw. 5,6 % auf 23,9 Mio. Euro. Der Verwaltungsaufwand lag mit 30,3 Mio. Euro um 2,4 Mio. Euro bzw. 8,7 % über dem Vorjahr.

Der sonstige betriebliche Erfolg reduzierte sich um -0,2 Mio. Euro bzw. -15,2 % auf 1,2 Mio. Euro.

Der RoE stieg im Segment Privatkunden auf 54,8 %, die Cost-Income-Ratio verbesserte sich auf 36,1 %.

Privatkonten

Der Bestand an Privatkonten hat sich im Vergleich zum Vorjahr von 194.768 um -482 Stück bzw. -0,2 % auf 194.286 Stück verringert. Seit Juni 2021 gibt es in Österreich und seit dem 2. Halbjahr 2023 auch in Tschechien das "be(e) green Konto", ein nachhaltiges Girokonto für Privatkund:innen. Per 31.3.2024 waren bereits 35,8 % der Privatkonten im Bestand nachhaltig. Dies entspricht einer Steigerung um 14.533 auf 69.485 Stück nachhaltiger Konten im Vergleichszeitraum.

Anzahl Privatkonten

Veränderung im Jahresabstand

Stand 31.3.2024

Stand 31.3.2023

absolut

in %

194.286

194.768

-482

-0,2 %

9

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Oberbank AG published this content on 13 May 2024 and is solely responsible for the information contained therein. Distributed by Public, unedited and unaltered, on 13 May 2024 06:05:06 UTC.