Paris (Reuters) - Frankreich und die EU fordern von Chinas Präsident Xi Jinping bei dessen Frankreich-Besuch einen ausgewogeneren Handel.

Europa und China stünden an einem Wendepunkt in der Geschichte, sagte der französische Präsident Emmanuel Macron am Montag bei einem Treffen in Paris. Man müsse strukturelle Schwierigkeiten lösen und gleiche Wettbewerbsbedingungen für Unternehmen schaffen. "Die Zukunft unseres Kontinents wird ganz klar auch von unserer Fähigkeit abhängen, unsere Beziehungen zu China auf ausgewogene Weise weiterzuentwickeln", sagte Macron, als er mit Xi und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen an einem runden Tisch unter der vergoldeten Decke des Elysee-Palastes saß.

Es ist Xis erster Besuch in Europa seit fünf Jahren. Bei dem Treffen dürften Handelskonflikte und Wirtschaftsfragen auf der Agenda stehen, etwa die Debatte um staatliche Subventionen für chinesische E-Autos. Zudem dürfte auch um Russlands Krieg in der Ukraine, den Nahost-Konflikt sowie den Klimawandel gehen.

In kurzen öffentlichen Kommentaren vor den Gesprächen hinter verschlossenen Türen sagte Xi, die Beziehungen zu Europa hätten Vorrang für die chinesische Außenpolitik. Zudem sollten beide Seiten der Partnerschaft verpflichtet bleiben. "Da die Welt in eine neue Phase der Turbulenzen und des Wandels eintritt, sollten China und Europa als zwei wichtige Kräfte dieser Welt an der Positionierung ihrer Partner festhalten, an Dialog und Zusammenarbeit festhalten ...", sagte Xi.

Von der Leyen sagte, China und Europa hätten ein gemeinsames Interesse an Frieden und Sicherheit. Die Beziehung werde jedoch durch Probleme im Zusammenhang mit Marktzugang und Handel herausgefordert. "Wir haben eine substanzielle Wirtschaftsbeziehung zwischen der EU und China", sagte sie. "Aber dieses Verhältnis wird auch herausgefordert, zum Beispiel durch staatlich bedingte Überkapazitäten, ungleichen Marktzugang und übermäßige Abhängigkeiten." Dies seien alles Themen, "mit denen wir uns heute befassen werden".

(Bericht von Elizabeth Pineau, Tassilo Hummel, Ingrid Melander, Geert de Clercq und Gabriel Stargardter in Paris, Sudip Kar-Gupta in Brüssel, Ryan Woo, Laurie Chen and Ethan Wang in Peking; Mitarbeit von Andrew Gray in Brüssel, geschrieben von Klaus Lauer. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)