Das Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) sieht in den jüngsten Daten zur Inflation einen Hinweis auf die Abwesenheit von Inflationsgefahren. "Die heute veröffentlichten Details zu den deutschen Verbraucherpreisen unterstreichen, dass es sich bei dem Anstieg der Inflation im November von 2,0 auf 2,2 Prozent nur um einen vorübergehenden Zwischenanstieg handeln dürfte", sagte IMK-Chef Sebastian Dullien. Auch wenn einzelne Preise Sprünge vollzogen hätten, sei etwa die Lebensmittelpreisinflation insgesamt moderat bei nur noch 1,8 Prozent gewesen. Die Inflation bei Dienstleistungen sei weiter hoch gewesen, dies sei aber eine üblicherweise nachlaufende Komponente im Warenkorb.

"Auf die Abwesenheit echter Inflationsgefahren deutet auch hin, dass die Verbraucherpreise saisonbereinigt im Monatsvergleich zuletzt sogar gefallen sind - um 0,2 Prozent", betonte der Ökonom. Zur Jahreswende könnte die Inflation weiter etwas über der Zielrate der Europäischen Zentralbank von 2,0 Prozent liegen, weil dann unter anderem die Preiserhöhung beim Deutschlandticket in Kraft trete. "Ab dem Frühjahr dürfte die Inflation dann wieder nachgeben", erwartete Dullien. Für 2024 dürfte die Teuerung im Jahresschnitt bei 2,2 Prozent liegen, 2025 dann bei 2,0 Prozent. "Da die Inflation auch in den anderen Euro-Ländern besiegt ist, ist es an der Zeit, dass die Europäische Zentralbank zügig ihre Zinsen weiter senkt", betonte er.

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December 10, 2024 02:36 ET (07:36 GMT)