DOW JONES--Stabil seitwärts oder sogar vorsichtig aufwärts könnte es am Donnerstag an den europäischen Börsen gehen. Viel hängt aber davon ab, wie das Scheitern der französischen Regierung von Anlegern vor allem aus Übersee aufgenommen wird. Die Vorlagen aus den USA sind positiv, vor allem für Technologiewerte ging es weiter aufwärts. Finanztitel standen dort indes unter etwas Druck. Das Beige Book der US-Notenbank unterstrich am Vorabend, dass die US-Wirtschaft gut läuft. Zu schnelle Zinssenkungen sollten Investoren daher nicht von den USA erwarten.

Reaktion auf Frankreich dürfte Europas Kurstrend prägen

Wichtig ist besonders, wie ausländische Anleger das Scheitern der Regierung in Frankreich aufnehmen. Hier waren im Wochenverlauf immer wieder Parallelen zur Euro-Krise aufgekommen. "Investoren sind sich bewusst, dass die Instabilität in einem großen Land Europas auf den ganzen Block ausstrahlen kann", warnt Marktstratege Nigel Green von der de Vere Group. Es könne dann zu Kapitalabflüssen kommen.

Etwas entspannter zeigt sich Thomas Gitzel, Chef-Volkswirt der VP Bank. Er sieht trotz des Scheiterns der Regierung in Frankreich keine Euro-Krise. Denn im Gegensatz zur Staatsschuldenkrise der Jahre 2011 und 2012 habe die EZB nun mächtige Instrumente an der Hand. So können etwa mit dem Transmissionsschutz-Instrument (TPI) Anleihen einzelner Euro-Staaten in unbegrenztem Umfang gekauft werden, um unangemessen hohe Renditeaufschläge zu verhindern.

"Alleine die Tatsache, dass die EZB einschreiten kann, dürfte ein Überschwappen auf andere Staaten verhindern und auch die französischen Renditeaufschläge nicht in jene Höhen treiben, die im Jahr 2011 zu vermelden waren", betont der Volkswirt.

Bisher keine negativen Reaktionen bei Aktien und Euro

Entsprechend zeigen sich am Morgen keine Verwerfungen bei den wichtigen Anlageklassen: Für den Aktienmarkt notiert der DAX-Futures nur 0,1 Prozent im Minus und deutlich über der wichtigen 20.000er-Marke. Am Devisenmarkt hält sich der Euro stabil über der Marke von 1,05 Dollar. Den Anstieg des Bitcoin über die 100.000-Dollar-Marke kommentieren Händler als von dieser Thematik unabhängig.

Der Datenkalender in Europa ist relativ leer. Im Fokus steht erst wieder der monatliche US-Arbeitsmarktbericht am Freitag. Etwas geblickt wird auf die Einzelhandelsdaten aus der EU.

Unter den Einzelunternehmen hat Aurubis endgültige Geschäftszahlen vorgelegt, die gut aufgenommen werden. Vor allem Analysten dürften wieder für größere Kursbewegungen sorgen - so vor allem die Erhöhung auf "Übergewichten" von Auto1 durch Barclays. Bei Lang & Schwarz steigt der Kurs vorbörslich um 1,4 Prozent. Bei Deliveroo, Delivery Hero und Hellofresh dürften positive Kommentare von JP Morgan zur Lieferdienstbranche treiben.


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DEVISEN           zuletzt        +/- %       0:00  Mi, 17:01    % YTD 
EUR/USD            1,0527        +0,2%     1,0510     1,0530    -4,7% 
EUR/JPY            157,57        -0,4%     158,21     158,39    +1,3% 
EUR/CHF            0,9299        +0,1%     0,9292     0,9305    +0,2% 
EUR/GBP            0,8278        +0,1%     0,8273     0,8286    -4,6% 
USD/JPY            149,70        -0,5%     150,52     150,41    +6,3% 
GBP/USD            1,2718        +0,1%     1,2705     1,2708    -0,0% 
USD/CNH            7,2765        -0,0%     7,2774     7,2758    +2,1% 
Bitcoin 
BTC/USD        101.976,00        +3,7%  98.378,60  95.851,90  +134,2% 
 
ROHÖL             zuletzt  VT-Settlem.      +/- %    +/- USD    % YTD 
WTI/Nymex           68,56        68,54      +0,0%      +0,02    -2,0% 
Brent/ICE           72,24        72,31      -0,1%      -0,07    -2,3% 
 
METALLE           zuletzt       Vortag      +/- %    +/- USD    % YTD 
Gold (Spot)      2.647,75     2.650,07      -0,1%      -2,33   +28,4% 
Silber (Spot)       31,23        31,30      -0,2%      -0,07   +31,4% 
Platin (Spot)      943,23       947,50      -0,5%      -4,28    -4,9% 
Kupfer-Future        4,15         4,14      +0,1%      +0,00    +4,9% 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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December 05, 2024 01:54 ET (06:54 GMT)