Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt tendiert am Freitag im frühen Geschäft deutlich tiefer. Grund dafür sind negative Vorgaben aus den USA und Asien. Am Vortag, als die Schweiz den Nationalfeiertag begangen hat, kam es an vielen Handelsplätzen im Ausland zu starken Kurseinbussen. Die zunächst weiter optimistische Stimmung in den USA machte nach schwachen Konjunkturzahlen plötzlich Rezessionssorgen Platz. Die US-Notenbank Fed könnte zu lange mit der Zinswende zugewartet haben, wird befürchtet. Zudem konnten zuletzt nicht alle US-Unternehmensergebnisse überzeugen.

Dazu kommen zunehmende Spannungen im Nahen Osten, wo eine Eskalation des Konflikts befürchtet wird. Dies lässt die Ölpreise steigen, was die Anleger zusätzlich vorsichtig stimmt. Nun steht der US-Arbeitsmarktbericht für Juli, der um 14.30 Uhr (MESZ) veröffentlicht wird, im Fokus. Jüngste Daten zeigten, dass die Arbeitslosenzahlen einen fast einjährigen Höchststand erreicht haben und die Produktionsaktivität so stark gesunken ist wie zuletzt vor acht Monaten.

Der Leitindex SMI notiert gegen 09.20 Uhr um 2,47 Prozent tiefer bei 12'012,77 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Werte enthalten sind, büsst 2,83 Prozent ein auf 1944,24 und der breite SPI 2,34 Prozent auf 15'974,33 Zähler. 29 SLI-Werte geben nach. Einzig Lindt & Sprüngli PS (+0,1%) sind fester.

Am besten schlagen sich nebst Lindt & Sprüngli andere defensive Werte wie Nestlé (-0,3%) oder Roche GS (-0,6%) und Inhaber (-0,9%). Novartis (-1,9%) werden von einer Abstufung auf "Hold" von "Buy" durch Stiefel belastet.

Zwischen ein und zwei Prozent schwächer notieren unter anderem auch Swisscom, SGS, SIG und Swatch.

Stark unter Druck stehen Technologie- und zyklische Werte wie VAT, ABB, Logitech, Holcim, Geberit und der Luxusgütertitel Richemont mit Einbussen zwischen 7,3 und 3,6 Prozent.

Aber auch die Aktien der Grossbank UBS (-5,0%), Partners Group (-4,2%), der Versicherer Swiss Re (-4,0%), Swiss Life (-3,7%) und Zurich (-3,2%) sowie der als Wachstumswert geltende Titel Straumann (-4,1%) büssen klar Terrain ein.

Auch die stark gestiegenen Lonza (-4,0%) stehen auf den Verkaufslisten.

Interroll (-7,8%) werden nach Zahlen ebenfalls verkauft. Mobimo dagegen sind nach Zahlen unverändert.

pre/tv