Brent-Rohölpreise könnten laut Analysten von Goldman Sachs auf bis zu 110 US-Dollar pro Barrel steigen, falls die Straße von Hormus blockiert wird. Analysten der HSBC prognostizieren, dass die Preise über 80 US-Dollar klettern könnten.

Goldman Sachs erklärte in einer Mitteilung vom 22. Juni, dass die Preise für Brent-Öl im vierten Quartal 2025 durchschnittlich bei etwa 95 US-Dollar liegen könnten.

Die Annahmen der Analysten basieren darauf, dass die Ölströme durch die strategisch wichtige Wasserstraße einen Monat lang um die Hälfte reduziert werden und für die darauffolgenden elf Monate um 10% niedriger bleiben.

Am Montag sprangen die Ölpreise auf den höchsten Stand seit Januar, nachdem die USA am Wochenende gemeinsam mit Israel iranische Atomanlagen angegriffen hatten.

Laut Goldman Sachs spiegeln Prognosemärkte trotz begrenzter Liquidität eine 52-prozentige Wahrscheinlichkeit wider, dass der Iran die Straße von Hormus in diesem Jahr schließt. Goldman beruft sich dabei auf Daten von Polymarket. Etwa ein Fünftel des weltweiten Ölverbrauchs wird durch diese Passage transportiert.

"Auch wenn die Lage im Nahen Osten weiterhin angespannt bleibt, gehen wir davon aus, dass die wirtschaftlichen Anreize, insbesondere für die USA und China, sehr groß sind, um eine langanhaltende und massive Störung der Straße von Hormus zu verhindern", so Goldman Sachs.

Die HSBC erklärte in einer Mitteilung am Montag, dass die Ölpreise aufgrund der gestiegenen Wahrscheinlichkeit einer Schließung oder anderer iranischer Vergeltungsmaßnahmen nach US-Militärschlagen gegen iranische Atomanlagen weiter steigen dürften.

Falls es zu keiner Störung kommt, sollten die Preise laut HSBC-Analysten bis zum vierten Quartal nachgeben, da OPEC+ das Angebot erhöht und die Nachfrage sinkt.

Sie prognostizieren für Brent im zweiten und dritten Quartal einen Preis von 67 US-Dollar sowie ab dem vierten Quartal 65 US-Dollar, sehen jedoch Aufwärtsrisiken.