Der IBEX 35 ist mit einer leichten Aufwärtsbewegung in den Juni gestartet, wobei Vorsicht angesichts der zunehmenden Handelskonflikte zwischen den USA und China geboten ist. Hintergrund sind neue Zollandrohungen des US-Präsidenten Donald Trump sowie ein Schlagabtausch zwischen Washington und Peking.

Am Freitag kündigte Trump eine Erhöhung der Zölle auf importierten Stahl und Aluminium von 25% auf 50% an. Diese Entscheidung sorgte für Empörung bei den Verhandlungsführern der Europäischen Union.

Darüber hinaus warf der US-Präsident China vor, ein bilaterales Abkommen zur Senkung der Zölle gebrochen zu haben - Vorwürfe, die Peking als ,,haltlos" zurückwies. Gleichzeitig versprach China entschlossene Maßnahmen zum Schutz seiner Interessen.

Vor diesem Hintergrund erklärte Finanzminister Scott Bessent, dass Trump bald mit dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping sprechen werde, um einen Streit über kritische Mineralien beizulegen. China deutete jedoch an, dass dieses Gespräch sich verzögern könnte.

Im makroökonomischen Bereich werden Investoren die Umfragen zum Industriesektor auf beiden Seiten des Atlantiks beobachten. Das wichtigste Ereignis der Woche ist jedoch der US-Arbeitsmarktbericht am Freitag. Laut einer Reuters-Umfrage wird für Mai mit 130.000 neuen Arbeitsplätzen gerechnet, weniger als die 177.000 im April. Die Arbeitslosenquote soll unverändert bei 4,2% bleiben.

Am Donnerstag richten die Märkte ihr Augenmerk auf die Quartalsergebnisse des US-Technologiekonzerns Broadcom sowie die Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB). Erwartet wird eine Senkung um 0,25 Prozentpunkte. Investoren werden genau auf die Kommentare von EZB-Präsidentin Christine Lagarde zu den wirtschaftlichen und geldpolitischen Aussichten achten.

Angesichts des komplexen Handels- und makroökonomischen Umfelds warnen die Analysten von Bankinter vor der Schwierigkeit, ,,den richtigen Zeitpunkt für Risikoentscheidungen zu erkennen, da die Informationen verwirrend und häufig widersprüchlich sind".

Sie gehen davon aus, dass der Markt ,,immer weniger von Trumps erratischen Zollentscheidungen beeinflusst wird", rechnen aber mit einem linearen Zollsatz von 10% und höheren Sätzen je nach Sektor und Land. Dies könnte die Aktienmärkte belasten und die Verbesserung von Anleihen angesichts verschlechterter fiskalischer Aussichten erschweren.

Nach dem stärksten monatlichen Anstieg seit Februar legte der spanische Leitindex IBEX 35 am Montag um 0705 GMT um 0,28% auf 14.192 Punkte zu. Der europäische Blue-Chip-Index FTSE Eurofirst 300 gab hingegen um 0,08% nach.

Im Bankensektor stieg Santander um 0,09%, BBVA legte um 0,04% zu, Caixabank fiel um 0,24%, Sabadell gab um 0,64% nach, Bankinter gewann 0,31% und Unicaja Banco erhöhte sich um 0,15%.

Unter den großen Nicht-Finanzwerten stieg Telefónica um 0,32%, Inditex verlor 0,80%, Iberdrola legte um 0,40% zu, Cellnex gewann 0,62% und der Ölkonzern Repsol stieg um 0,42%.

Besonders hervor stach Acerinox mit einem Anstieg von 5,57%. Grund ist die mögliche Erhöhung der US-Stahlzölle, wovon das spanische Unternehmen mit Produktionsstätten in den USA durch geringere ausländische Konkurrenz profitieren könnte.

(Bericht von Tomás Cobos; bearbeitet von Benjamín Mejías Valencia)