(Alliance News) - Auch am Donnerstag bleiben die europäischen Märkte von den Unsicherheiten im Nahen Osten belastet. Während die Bombardierungen zwischen Israel und Iran andauern, haben die USA noch keine Entscheidung über ein mögliches direktes Eingreifen in Teheran getroffen.
Mit Spannung wird auch auf die nächsten Schritte des Iran geblickt, der Berichten zufolge die Option einer Blockade der Straße von Hormus prüft. Durch diese Meerenge verlaufen die Schifffahrtsrouten für verflüssigtes Erdgas aus Katar und Oman.
Im geldpolitischen Bereich beließ die Bank of England die Leitzinsen unverändert - ebenso wie die US-Notenbank Fed am Mittwochabend.
Unter den italienischen Indizes rutschte der FTSE Mib um 1,2% auf 38.942,19 Punkte ab, der Mid-Cap fiel um 1,3% auf 52.845,14 Punkte, der Small-Cap verlor 1,4% auf 30.555,89 Punkte, während der Italia Growth leicht um 0,1% auf 8.122,85 Punkte zulegte.
Auch die wichtigsten europäischen Börsen schlossen im Minus: Der DAX in Frankfurt verlor 1,1%, der CAC in Paris gab um 1,3% nach und der FTSE 100 in London schloss mit einem Minus von 0,6%.
Axel Rudolph, Senior Technical Analyst bei IG, kommentierte: ,,Während die Federal Reserve und die Bank of England die Zinssätze unverändert ließen, haben die Schweizerische Nationalbank und die Norges Bank die Leitzinsen um 25 Basispunkte gesenkt. Erstere senkte die Zinsen zum ersten Mal seit Ende 2022 auf null, während die norwegische Zentralbank diesen Schritt erstmals seit fünf Jahren vollzog. Grund dafür sind nachlassender Inflationsdruck und die sich abschwächenden globalen Wirtschaftsaussichten. Die BoE bleibt jedoch vorsichtig und geht davon aus, dass die Inflation für den Rest des Jahres auf dem aktuellen Niveau verharrt, bevor sie im kommenden Jahr auf das Ziel von 2% zurückkehrt."
Weiter führte der Analyst aus: ,,Die anhaltenden Raketenangriffe zwischen Israel und Iran sowie die Möglichkeit eines US-Eingreifens schüren die Sorgen über mögliche Versorgungsunterbrechungen und treiben die Preise für Öl und Gas auf ein Viermonatshoch. Die Aktienindizes gaben nach, während der Goldpreis stabil blieb und die Preise für Silber und Kupfer angesichts der Unsicherheit um etwa ein Prozent sanken."
Zurück nach Mailand: An der Piazza Affari führt Italgas mit einem Plus von 0,7%. Auch Terna legte um 0,6% zu, während Eni mit einem Anstieg von 0,6% das Podium komplettiert.
Eni gab am Donnerstag bekannt, eine Vereinbarung mit Microsoft Corp geschlossen zu haben, um strategische Initiativen für die digitale Transformation des Unternehmens zu entwickeln. Der aktuelle Industrieplan sieht Investitionen von 2,4 Milliarden EUR in die digitale Transformation vor.
Im Bankensektor genehmigte die Europäische Kommission am Donnerstag gemäß der EU-Fusionskontrollverordnung das geplante Übernahmeprojekt von Banco BPM durch UniCredit. UniCredit gab um 2,0% auf 55,35 EUR je Aktie nach, während Banco BPM 3,0% auf 9,81 EUR je Aktie verlor.
Unter den Verlierern: Leonardo - mit einem Minus von 2,1% auf 47,14 EUR je Aktie - und Airbus, die gemeinsam eine Architekturstudie zum NATO-Hubschrauber NH90 angekündigt haben.
Saipem teilte am Donnerstag mit, von Sonatrach einen Front-End-Engineering-Design-Vertrag für das Phosphate Integrated-Projekt zur Düngemittelproduktion in Algerien erhalten zu haben. Bei voller Auslastung ist eine Produktion von 6 Millionen Tonnen Düngemitteln pro Jahr geplant. Die Aktie schloss 0,5% im Minus bei 2,398 EUR je Aktie.
Intesa Sanpaolo - 1,5% im Minus - und Fine Foods & Pharmaceuticals meldeten die Finalisierung von Finanzierungen in Höhe von insgesamt 30 Millionen EUR für die Erweiterung des Pharma-Produktionswerks in Brembate, Bergamo, das Ende 2023 gestartet wurde. Fine Foods schloss im Small-Cap mit einem Plus von 0,3%.
Auch Mediobanca sank - ein Minus von 1,9% auf 18,96 EUR - nachdem am Donnerstag eigene Aktien im Wert von über 4 Millionen EUR zurückgekauft wurden.
Medienberichten zufolge hat Prysmian eine neue Investition von 500 Millionen USD angekündigt, um das Werk in Texas mit einer neuen 60.000 m² großen Anlage für Mittelspannungskabel zu erweitern. Die Inbetriebnahme ist für 2027 geplant, verbunden mit 120 Neueinstellungen. Die Aktie fiel um 1,1% auf 55,70 EUR.
Am unteren Ende des Indexes finden sich die Luxusmarken: Brunello Cucinelli mit einem Minus von 2,2%, Moncler verliert 3,5% und bildet das Schlusslicht.
Im Mid-Cap-Segment verzeichnet Garofalo Health Care einen Anstieg von 1,8% auf 5,2 EUR je Aktie.
Juventus FC, leicht im Minus mit 0,5% auf 3,04 EUR je Aktie, gab die Verlängerung der technischen Partnerschaft mit Adidas für die nächsten zehn Jahre bekannt - mit einem garantierten Einnahmenvolumen von 408 Millionen EUR.
Unter den Verlierern: TXT Solutions mit einem Minus von 3,1% und MAIRE, die um 3,6% nachgaben.
Im Small-Cap-Bereich sticht Class Editori hervor, dessen 5,2% der Aktien laut Consob von Francesco Gaetano Caltagirone gehalten werden. Die Aktie legte um 11% auf 0,1615 EUR je Aktie zu.
Auch Gas Plus verzeichnete einen deutlichen Anstieg von 5,2% auf 5,08 EUR je Aktie.
Der Titel von Met.Extra Group brach um 50% auf 1,73 EUR je Aktie ein.
Bei den KMU legte Adventure um 3,9% zu, während Convergenze mit einem Plus von 7,9% auf 1,91 EUR je Aktie an der Spitze lag, nachdem ein Aktienrückkaufprogramm über insgesamt 171.000 Aktien abgeschlossen wurde.
FOS gab am Donnerstag bekannt, dass FOS Holding, indirekt kontrolliert von Daniel Pacault, Präsident von FOS, 40.500 Aktien des Unternehmens für über 140.000 EUR erworben hat. Die Aktie blieb unverändert bei 3,54 EUR.
Metriks AI kündigte ein eigenes Aktienrückkaufprogramm an. Die Aktie schloss stabil bei 2,23 EUR je Aktie.
Alfonsino - mit einem Plus von 3,5% auf 0,268 EUR - gab am Donnerstag den Abschluss eines Exklusivvertrages mit Superò - einer Marke des Lebensmitteleinzelhandels - für die Einführung des Lebensmittellieferdienstes bekannt, der zunächst in einem Geschäft ab dem 25. Juni starten soll.
Das Patent für den neuen 50-kW-Monoblock verhalf IMD International Medical Devices zu einem Plus von 0,7% auf 1,39 EUR je Aktie.
Die US-Börsen blieben wegen des Juneteenth-Feiertags geschlossen.
Am Devisenmarkt notiert der Euro bei 1,1470 USD gegenüber 1,1507 USD am Mittwochabend, während das Pfund bei 1,3428 USD im Vergleich zu 1,3452 USD in der vorherigen Sitzung gehandelt wird.
Bei den Rohstoffen wird Brent-Öl zu 78,37 USD pro Barrel gehandelt, nach 76,7 USD am Vortag. Gold liegt bei 3.365,775 USD pro Unze, nach 3.369,15 USD pro Unze am vorherigen Handelstag.
Der Wirtschaftskalender für Freitag sieht um 01:01 Uhr MESZ die Veröffentlichung des britischen Verbrauchervertrauensindexes vor, während um 01:30 Uhr MESZ der japanische Verbrauchervertrauensindex folgt.
Um 03:15 Uhr MESZ wird in China der Leitzins der PBoC veröffentlicht.
Um 08:00 Uhr MESZ stehen in Großbritannien die monatlichen und jährlichen Einzelhandelsumsätze sowie zeitgleich der deutsche Erzeugerpreisindex auf dem Programm.
Um 10:00 Uhr MESZ wird der monatliche Bericht der EZB veröffentlicht, gefolgt um 12:00 Uhr MESZ von der Eurogruppen-Sitzung.
Übersee werden um 14:30 Uhr MESZ die Einzelhandelsumsätze in Kanada und der Philadelphia Fed Economic Conditions Index in den USA veröffentlicht.
An der Piazza Affari stellt Zucchi seine Ergebnisse vor.
Von Michele Cirulli, Alliance News Reporter
Kommentare und Fragen an redazione@alliancenews.com
Copyright 2025 Alliance News IS Italian Service Ltd. Alle Rechte vorbehalten.