Die Stimmung an der Piazza Affari ist heute klar negativ, im Gleichschritt mit den übrigen europäischen Börsen, die sämtlich im roten Bereich notieren. Belastet werden die Märkte sowohl von der Unsicherheit rund um das Thema Zölle als auch durch das erneute Aufflammen der Spannungen im Nahen Osten zwischen Israel und Iran.

Ein Händler betont, dass in Mailand insbesondere der starke Kursrückgang der Banken ins Gewicht fällt, da der Leitindex der Blue Chips stark vom Bankensektor dominiert wird.

Das gestern vom US-Präsidenten Donald Trump angekündigte Zollabkommen mit China wartet weiterhin auf die endgültige Zustimmung des chinesischen Präsidenten und, vor allem, fehlen konkrete Details. In dieser Unsicherheit bevorzugen Investoren risikoärmere Anlagen.

Zudem haben die neuen Spannungen im Nahen Osten den Brent-Ölpreis gestern um 4% in die Höhe getrieben, auf das höchste Niveau seit über zwei Monaten.

Am Makro-Front werden am Nachmittag die neuen wöchentlichen Anträge auf Arbeitslosenunterstützung erwartet, die auf 240.000 geschätzt werden.

Gegen 12:55 Uhr notiert der FTSE Mib-Index mit einem Minus von über 1% und ist damit erneut unter die psychologisch wichtige Marke von 40.000 Punkten gefallen. Das Handelsvolumen liegt bei rund 1,2 Milliarden Euro.

Die heute auffälligen Titel:

Zurückgeworfen werden die zyklischen Werte, die eng mit der Konjunkturentwicklung verbunden sind, darunter Luxusgüter: Ferragamo verliert 3,2% und Moncler 2,2%. Ebenfalls schwach präsentieren sich Stellantis mit einem Minus von 2,9% und Ferrari mit -3%.

Auch Stm steht unter Druck und verliert 2,9%, belastet von der Erwartung eines schwachen Nasdaq-Starts am Nachmittag.

Technische Verkäufe treffen Maire (-2,75%) auf 10,96 Euro nach der Platzierung von 1,5% des Kapitals über ein Accelerated Bookbuilding (Abb) zum Preis von 10,25 Euro je Aktie, was einem Abschlag von 9% gegenüber dem gestrigen Schlusskurs entspricht. Laut Equita ist ,,die Wahl des Abb vernünftigerweise auf die Liquidität der Aktie und die Größe der Platzierung zurückzuführen".

Banken werden verkauft, der Sektorindex verliert 1,3%: Die Schwergewichte UniCredit und Intesa geben zwischen 1,4% und 1,1% nach.

Positiv entwickelt sich der Ölsektor nach dem Ölpreissprung: Eni legt um 0,7% zu, während Saipem wenig verändert bleibt.

Leonardo zeigt sich volatil, steht heute erneut unter Druck und verliert nach Gewinnmitnahmen 1,7%.

Auch Buzzi gibt nach und verliert 2%.

(Giancarlo Navach, Redaktion: Stefano Bernabei)