FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Aktienmärkte starten etwas leichter in die Woche. Die am Freitag gesehenen Gewinne in Folge der überzeugenden US-Arbeitsmarktdaten werden bereits wieder abgegeben. Der DAX gibt um 0,3 Prozent auf 19.068 Punkte, der Euro-Stoxx-50 büßt 0,1 Prozent auf 4.949 Zähler ein. Damit hält das Muster, dass Erholungen am Aktienmarkt aktuell verkauft werden, an. Erleichterung darüber herrscht, dass es zum Jahrestag des palästinensischen Angriffs auf Israels zu keiner neuen Eskalation im Nahen Osten gekommen ist. Doch das geopolitische Risiko lastet auf der Risikoneigung der Investoren. Gold notiert mit 2.424 Euro nur 10 Euro unterhalb des Rekordhochs.
Der Krieg im Nahen Osten weitet sich aus. Spätestens mit den neuerlichen iranischen Raketenangriffen auf Israel ist für die Marktstrategen der DZ Bank auch die direkte Konfrontation zwischen Israel und dem Iran Realität und eine Involvierung der US-Streitkräfte in der Region in die Kampfhandlungen wahrscheinlicher geworden. Die weltweiten Finanzmärkte haben auf die jüngste Eskalation zwar reagiert, die Kursabschläge etwa an den Aktienmärkten hielten sich aber bislang in Grenzen. Offenbar gingen viele Marktteilnehmer davon aus, dass - ähnlich wie schon im April - beide Seiten letztlich an einer offenen militärischen Konfrontation nicht interessiert sind und die Bemühungen um Deeskalation von europäischer und amerikanischer Seite erfolgreich sind.
Auftragseingänge in Deutschland fallen deutlich
Wie nach den zuletzt schwachen Stimmungsindikatoren zu befürchten, sind die deutschen Auftragseingänge im August deutlich gefallen. Auch wenn das Minus von 5,8 Prozent gegenüber dem Vormonat teilweise auf eine geringere Anzahl von Großaufträgen zurückzuführen ist, bestätigen die heutigen Daten den Volkswirten der Commerzbank, dass sich die Nachfrage nach Industriegütern aus Deutschland weiter abgeschwächt hat. Dies spreche dafür, dass die deutsche Wirtschaft in der zweiten Jahreshälfte allenfalls stagnieren wird. Mit einer Belebung sei erst im kommenden Jahr zu rechnen, und auch diese dürfte sehr verhalten ausfallen.
Zinssensible Branchen werden verkauft
Mit Blick auf die vorsichtig steigenden Zinsen werden an der Börse die Aktien der Branchen verkauft, die als zinssensibel gelten. Dies sind zum einen die Technologiewerte, deren Sub-Index 1,3 Prozent tiefer notiert. Der Stoxx-Subindex der europäischen Immobilienwerte verliert mit minus 1,2 Prozent ebenfalls deutlich, Vonovia verlieren beispielsweise 1,3 und LEG Immobilien 1,3 Prozent.
Gut halten sich Bankaktien (+0,8%). Banken gelten als Profiteure eines erhöhten Zinsniveaus, weil dies günstig ist für die Margen im Kreditgeschft. Im DAX liegen Commerzbank mit einem Plus von 1,9 Prozent ganz vorne, Die neue Commerzbank-Chefin Bettina Orlopp hat bei einer Übernahme durch die italienische Unicredit vor großen Risiken gewarnt, wie einem schlechteren Rating und Kundenverlust.
Zu den DAX-Gewinnern gehören Heidelberg Materials mit einem Plus von 0,9 Prozent nach einem Pressebericht über einen eventuellen Verkauf des indischen Zementgeschäfts. Im Gespräch sollen rund 1,2 Milliarden Dollar sein.
In Paris geht es für die Aktie des Computerspieleherstellers Ubisoft um 3,5 Prozent nach unten, nachdem sie am Freitag um rund 30 Prozent nach oben geschossen war. Der chinesische Internetriese Tencent und die Familie Guillemot, die Ubisoft Entertainment gegründet hat, sollen eine mögliche Privatisierung des Unternehmens erwägen, wie Bloomberg berichtete.
Jenoptik machen einen Satz um fast 5 Prozent nach oben, nachdem die Analysten der Deutschen Bank die Aktie nun zum Kauf empfohlen haben.
=== Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 4.956,17 +0,0% 1,23 +9,6% Stoxx-50 4.442,15 +0,2% 9,83 +8,5% DAX 19.087,17 -0,2% -33,76 +13,9% MDAX 26.705,53 -0,5% -144,48 -1,6% TecDAX 3.335,53 -0,2% -7,82 -0,1% SDAX 14.054,20 -0,6% -80,62 +0,7% FTSE 8.314,82 +0,4% 34,19 +7,1% CAC 7.553,99 +0,2% 12,63 +0,1% Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD Dt. Zehnjahresrendite 2,25 +0,04 -0,32 US-Zehnjahresrendite 4,01 +0,05 +0,13 DEVISEN zuletzt +/- % FR, 8:02 Do, 17:05 % YTD EUR/USD 1,0966 -0,0% 1,1031 1,1016 -0,7% EUR/JPY 162,84 -0,2% 161,15 161,57 +4,6% EUR/CHF 0,9401 -0,3% 0,9385 0,9397 +1,3% EUR/GBP 0,8393 +0,4% 0,8399 0,8406 -3,3% USD/JPY 148,52 -0,2% 146,10 146,63 +5,4% GBP/USD 1,3066 -0,4% 1,3134 1,3105 +2,7% USD/CNH (Offshore) 7,0684 -0,5% 7,0594 7,0493 -0,8% Bitcoin BTC/USD 63.004,20 +1,1% 61.175,95 60.144,30 +44,7% ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 76,17 74,38 +2,4% +1,79 +7,8% Brent/ICE 79,80 78,05 +2,2% +1,75 +6,4% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 40,37 40,75 -0,9% -0,38 +10,8% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.656,81 2.653,79 +0,1% +3,03 +28,8% Silber (Spot) 31,94 32,20 -0,8% -0,25 +34,4% Platin (Spot) 985,94 991,72 -0,6% -5,79 -0,6% Kupfer-Future 4,57 4,57 -0,2% -0,01 +15,5% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags ===
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October 07, 2024 06:48 ET (10:48 GMT)