FRANKFURT (Dow Jones)--Unsere Auswahl an Ereignissen aus der Finanz- und Wirtschaftswelt, die in der Woche im Fokus stehen werden (Angaben in Ortszeit Deutschland):


1. Zalando komfortabel auf Kurs für Jahresziele 

Zalando dürfte im zweiten Quartal überproportional beim Gewinn zugelegt haben, aber auch leicht bei Umsatz und Bruttowarenvolumen (GMV). Im Vergleich zum Vorquartal rechnet der Markt ebenfalls mit einer Beschleunigung, so dass der Online-Modehändler komfortabel in Richtung Jahresziele unterwegs sein dürfte, mit einem stärkeren Fokus auf Profitabilität. Allerdings könnte das wechselhafte Wetter im Frühjahr stärkere Rabattaktionen erfordert und die Margen etwas belastet haben. Auch limitieren die andauernden makroökonomischen Unsicherheiten die Konsumentenausgaben bei nicht-essentiellen Waren. Gespannt blickt der Markt auf Neuigkeiten zu Zalandos neuem Geschäftsmodell, das das B2B-Geschäft für Dritte öffnet und mittelfristig die B2B- und B2C-Geschäftseinheiten zu separaten Profitcentern ausbauen will.

>>> Dienstag, 6. August 2024; 07:00


2. Deutscher Auftragseingang steigt im Juni leicht 

Die Konjunkturschwäche der deutschen Industrie ist sehr ausgeprägt. Insbesondere der schwache Auftragseingang spiegelt die derzeit schwierige Situation in der globalen Industrie wider. Für den Juni erwarten die von Dow Jones Newswires befragten Ökonomen einen Anstieg der Aufträge um 0,5 Prozent gegenüber dem Vormonat. Im Mai sanken die Bestellungen für die deutsche Industrie um 1,6 Prozent gegenüber dem Vormonat. Das war der fünfte Rückgang in Folge. Im Vergleich zum Vorjahresmonat brachen die Aufträge um 8,6 Prozent ein. In den USA ist der viel beachtete ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe schwach und auch in China bleibt die Industrie angeschlagen. Gerade deshalb dürfte sich kurzfristig die Auftragssituation nicht verbessern.

>>> Dienstag, 06.08.2024; 08:00


3. Stabiles Commerzbank-Ergebnis weckt Begehrlichkeiten 

Die Commerzbank hat nach dem starken Jahresauftakt trotz nachlassendem Rückenwind von der Zinsseite auch ein ordentliches zweites Quartal hinter sich gebracht. Nach Ansicht der Analysten dürfte die im DAX notierte Bank damit klar auf Kurs für ihre Jahresziele liegen mit Spielraum für einer Erhöhung der Prognose. Mit einem guten Quartal steigen auch die Erwartungen an weitere Aktienrückkäufe, die die Bank selbst geschürt hat. Dauerthema bleibt die Belastung durch Franken-Kredite in Polen.

>>> Mittwoch, 7. August 2024; 07:00


4. Continental mit Fortschritten im 2. Quartal - reichen das? 

Trotz eines schwierigen Umfelds im Auto- und Nutzfahrzeugmarktes wird Continental im zweiten Quartal bei stabilen Umsätzen deutlich mehr verdient haben. Besonders beim Sorgenkind, der wichtigen Automotive-Sparte, sollte es nach dem operativen Verlust zum Jahresstart dank positiver Effekte aus Preisverhandlungen wieder ein Gewinn in den Büchern stehen. Doch die große Frage wird sein, ob das ausreicht, das Jahresziel einer operativen Marge von 6 bis 7 Prozent zu erreichen. Rückenwind könnte es zwar erneut vom lukrativen Reifengeschäft geben. Womöglich muss Conti aber trotzdem den Prognosekorridor bei der Rendite auf das untere Ende begrenzen.

>>> Mittwoch, 7. August 2024; 07:30


5. Deutsche Produktion bleibt im Juni verhalten 

Die Produktion im produzierenden Gewerbe zeigt ebenfalls keine nachhaltige Belebung. Für den Juni rechnen die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte mit einem Anstieg um 0,9 Prozent gegenüber dem Vormonat. Im Mai war die Produktion gegenüber dem Vormonat um 2,5 Prozent gefallen und lag um 6,7 Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats. Auch in anderen Sektoren der deutschen Wirtschaft ist die Aktivität sehr verhalten. Der Einzelhandel hat im April etwas schwächer tendiert, wenngleich sich bei den Frühindikatoren die Anzeichen für eine Erholung mehrten, wenn auch ausgehend von niedrigem Niveau. Der Arbeitsmarkt ist im Mai weiterhin von der schwachen konjunkturellen Dynamik geprägt gewesen.

>>> Mittwoch, 7. August 2024; 08:00


6. Deutsche Exporte im Juli im Rückwärtsgang 

Die deutsche Exportwirtschaft ist von der internationalen Konjunkturschwäche gezeichnet. Für Juni erwarten die von Dow Jones Newswires befragten Ökonomen einen Rückgang der Exporte um 1,5 Prozent gegenüber dem Vormonat. Im Mai waren die Ausfuhren sowohl in die EU-Staaten als auch in die sogenannten Drittstaaten kräftig gefallen. Insgesamt verkauften die Exporteure kalender- und saisonbereinigt 3,6 Prozent weniger im Ausland als im Vormonat. Dabei fielen die rückläufigen Exporte nach China ins Auge, die um 10,2 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat zurückgingen. Eine Rolle dürfte dabei der Handelsstreit zwischen der EU-Kommission und China gespielt haben. "Die wirtschaftliche Schwäche Chinas manifestiert sich hierzulande in einer schwachen Exportentwicklung", kommentierte Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der liechtensteinischen VP Bank.

>>> Mittwoch, 7. August 2024; 08:00


7. Beiersdorf auf Kurs für Ziele Gesamtjahr 

Beiersdorf dürfte nach dem ersten Halbjahr auf Kurs sein für die Ziele im Gesamtjahr. Das organische Wachstum fällt im laufenden Jahr deutlich langsamer aus als die zweistelligen Zuwächse im vergleichbaren Zeitraum im Vorjahr. Treiber ist weiter das größere Consumer-Segment, während beim Tesa Klebstoff-Segment ein leichtes Umsatzminus erwartet wird. Die bereinigte EBIT-Marge dürfte nahezu stabil auf weiter hohem Niveau landen. Die Mittelfristziele hat der Konzern auf dem Kapitalmarkttag im Juni bestätigt, was manche Investoren enttäuscht hat, die mit mehr gerechnet hatten.

>>> Mittwoch, 7. August 2024; 08:00


8. Allianz - Optimistischer trotz hoher Flutschäden? 

Die Allianz ist auf Kurs. Die zweifelsohne hohen Flutschäden aus dem Hochwasser in Süddeutschland wird Europas größter Versicherer angesichts seiner Kapitalstärke wegstecken. Allerdings dürfte das operative Ergebnis im Schaden-Unfall-Geschäft deutlich gesunken sein. Auf das große Bild hat das aber keinen bestimmenden Einfluss. Analysten schätzen, dass der Konzern mit Blick auf das Gesamtjahr optimistischere Töne anschlagen könnte.

>>> Donnerstag, 8. August 2024; 07:00


9. Deutsche Telekom weiter auf Kurs 

Nach den bereits guten Geschäftszahlen der wichtigen US-Tochter wird auch die Deutsche Telekom über eine starke Entwicklung für die abgelaufenen drei Monate berichten. Getragen vor allem von einem boomenden US-Geschäft - aber auch von leichten Zuwächsen in Europa und auf dem Heimatmarkt - dürfte der Bonner DAX-Konzern im zweiten Quartal den Gewinn überproportional zum Umsatz erhöht haben. Spannend wird, ob die Telekom ihre Prognose für das Gesamtjahr anheben wird, wenn auch nur marginal. Analysten trauen dem Konzern mittlerweile bei allen Kennziffern etwas mehr zu als in Aussicht gestellt.

>>> Donnerstag, 8. August 2024; 07:00


10. Munich Re mit gutem Quartal vor Hurrikan-Saison 

Einen kräftigen Gewinnanstieg trauen Analysten der Munich Re im zweiten Quartal zu. Ob das auch in einer höheren Gewinnprognose mündet, ist fraglich. Denn eine voraussichtlich sehr aktive Hurrikan-Saison steht vor der Tür, die die Bilanz des Rückversicherers nochmal durchwirbeln kann. Spannend wird obendrein, wie viel die Überschwemmungen in Süddeutschland den Konzern kosten werden, der ja auch als Erstversicherer betroffen ist. Außerdem wird nach möglichen Folgen der weltweite IT-Panne Mitte Juli gefragt werden.

>>> Donnerstag, 8. August 2024; 07:30

Mitarbeit: Matthias Goldschmidt, Ulrike Dauer, Andreas Plecko

Kontakt zum Autorenteam: topnews.de@dowjones.com

DJG/kla

(END) Dow Jones Newswires

August 05, 2024 00:00 ET (04:00 GMT)