DOW JONES--Mit einem verhalten positiven Start in den Dienstag rechnen Händler an Europas Börsen. Übergeordnet warten die Märkte auf die Bekanntgabe von Ergebnissen zu den Handelsgesprächen zwischen China und den USA in London. Daneben wird auf die Eskalation der Proteste in Los Angeles durch US-Präsident Trump geblickt. Mit dem Einsatz der Nationalgarde und eventuell sogar der Marines überschreitet er seine verfassungsmäßigen Kompetenzen, was schwere rechtliche Probleme zur Folge haben könnte.

Bei den China-US-Gesprächen zeigen sich aber auch viele Anleger zurückhaltend: "Ein Basissatz an Zöllen wird bleiben, insgesamt wird die Kostensituation auch bei einer Einigung schlechter werden als vorher", so ein Händler. "Im Moment zeigt der Pfad des geringsten Widerstands für Aktien nach oben", sagt Matthew Tuttle von Tuttle Capital Management: "Aber sobald wir uns wieder den Allzeithochs nähern, werden wir Widerstand sehen."

US-Börsen im Fokus mit Inflation und Bond-Auktionen

Besonders die neuen US-Inflationsdaten zu Verbraucher- und Produzentenpreisen im Wochenverlauf dürften dabei den Ton angeben. Dazu werde der Dollar immer stärker zum Risiko: Viele Nicht-US-Investoren seien zu hoch gewichtet, aber ungenügend abgesichert gegen eine Dollarschwäche, sagt Devisen-Managerin Francesca Fornasari von Insight Investment. Ihrer Ansicht nach sei es nämlich möglich, dass die Trump-Administration "offen nach einer schwächeren Währung ruft".

Ab Dienstag steht daher im Wochenverlauf eine Welle von US-Bond-Auktionen im Fokus. Bei der Emission mehrerer 10- bis 30-jährigen Tranchen an Treasury-Bonds sind Anleger gespannt zu sehen, wie hoch noch die Nachfrage nach langlaufenden US-Anleihen ist und welche Risikoaufschläge verlangt werden.

Ansonsten ist der Datenkalender in Europa dünn. Dies dürfte Händlern zufolge wieder bei Aktien mit Umstufungen zu stärkeren Ausschlägen führen.

Bei Rüstungsaktien wird mit einer Fortsetzung der Gewinnmitnahmen gerechnet.

Etwas belastet werden Deutsche Telekom erwartet. Denn der Chef von T-Mobile US will das Unternehmen früher als geplant verlassen. Wie das Handelsblatt berichtet, will der seit 2020 amtierende Mike Sievert früher als vertraglich bis 2028 geplant gehen. Sievert sei aber für den Erfolg der Telekom-Tochter verantwortlich, dank derer die deutsche Mutter mehrmals ihre Gewinnprognosen erhöhen konnte, heißt es im Handel.

Druck könnte es auch auf die Aktien der Werbe-Industrie geben nach der gesenkten Prognose für das globale Marktwachstum durch WPP Media (früher: GroupM). Die Tochter der börsennotierten Agentur-Holding WPP erwartet angesichts der Handelsprobleme nur noch ein Wachstum von 6 anstelle der zuvor genannten 7,7 Prozent. Dies könnte Agenturen wie Muttergesellschaft WPP oder Publicis belasten.


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zuletzt                      +/- %  0:00 Vortag   Fr, 17:04       % YTD 
EUR/USD                     1,1410        -0,1%      1,1422      1,1390  +10,4% 
EUR/JPY                     164,85        -0,2%      165,11      165,04   +1,4% 
EUR/CHF                     0,9373        -0,1%      0,9384      0,9380   +0,4% 
EUR/GBP                     0,8435        +0,1%      0,8429      0,8420   +1,9% 
USD/JPY                     144,48        -0,1%      144,56      144,90   -8,1% 
GBP/USD                     1,3526        -0,2%      1,3550      1,3529   +8,2% 
USD/CNY                     7,1788        +0,0%      7,1764      7,1854   -0,5% 
USD/CNH                     7,1880        +0,1%      7,1828      7,1926   -2,0% 
AUS/USD                     0,6506        -0,2%      0,6516      0,6486   +5,3% 
Bitcoin/USD             109.285,10        -0,6%  109.990,20  104.948,90  +17,9% 
 
ROHOEL                     zuletzt   VT-Schluss       +/- %     +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                    65,39        65,37       +0,0%        0,02   -9,1% 
Brent/ICE                    67,16        67,13       +0,0%        0,03  -10,3% 
 
METALLE                    zuletzt       Vortag       +/- %     +/- USD   % YTD 
Gold                      3.322,51     3.328,10       -0,2%       -5,60  +26,8% 
Silber                       32,05        32,17       -0,4%       -0,12  +15,2% 
Platin                    1.066,22      1071,41       -0,5%       -5,19  +22,4% 
Kupfer                        4,87         4,93       -1,2%       -0,06  +19,8% 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
(Angaben ohne Gewaehr) 
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DJG/mod/cln

(END) Dow Jones Newswires

June 10, 2025 02:20 ET (06:20 GMT)