FRANKFURT (Dow Jones)--Zum Start in die neue Handelswoche an Europas Börsen zeichnet sich eine freundlichere Tendenz ab. Für Erleichterung sorgt zum einen, dass es am Wochenende nicht zur befürchteten Eskalation im Nahen Osten gekommen ist. Dies war angesichts des Jahrestages des palästinensischen Massakers an Israelis auf dem Nova-Festival vor einem Jahr für möglich gehalten worden. Zum anderen tragen die besser als erwartet ausgefallenen US-Arbeitsmarktdaren vom Freitag weiter. Der DAX wird 0,4 Prozent höher erwartet bei 19.185 Punkten, auch der Euro-Stoxx-50 dürfte mit kleinen Aufschlägen starten. Der Euro verharrt zunächst auf seinem am Freitag deutlich ermäßigten Niveau von rund 1,0970 Dollar.

Die bereits am Freitag positive Interpretation der US-Jobdaten sorgt bei einigen Ajteuren am Markt aber auch für Fragen. "Wochenlang wollen wir schwache US-Daten sehen, weil damit die Zinssenkungshoffnungen befeuert werden - und plötzlich sollen starke Daten gut sein", so ein Händler. Ein anderer verweist aber auf den hohen Anteil von Regierungs-Jobs, die nach der Wahl wieder wegfielen. Daher seien die Daten möglicherweise doch nicht so gut.

Die Erwartung einer weiteren großen US-Zinssenkung um 50 Basispunkte Anfang November hat sich nach den Daten in Luft aufgelöst. Nunmehr werden mit fast 100-prozentiger Wahrscheinlichkeit 25 Basispunkte erwartet. Am US-Anleihemarkt waren die Renditen regelrecht nach oben geschossen. Die Rendite der 10-jährigen US-Treasurys sprang bis knapp an die 4-Prozent-Marke. Im Sog ging es auch mit den Marktzinsen in der EU nach oben, im Frühhandel am Montag tendieren sie nun seitwärts.

Im Blick haben viele Akteure nun bereits den Donnerstag, wenn die US-Verbraucherpreise (CPI) für September veröffentlicht werden. "Sollte das US-CPI auch höher ausfallen, wird es dem Markt schwerfallen, überhaupt noch Zinssenkungen zu begründen", so der Händler. Dies könnte die Börsen unter Druck bringen.

In Deutschland wird derweil auf den Sentix-Konjunkturindikator am Vormittag gewartet. Die jüngsten Revisionen der Einkaufsmanagerindizes nach oben haben Hoffnung auf eine Bodenbildung der Wirtschaft geweckt. Unterdessen ist der deutsche Auftragseingang im August zum Vormonat viel deutlicher geschrumpft als Ökonomen geschätzt hatten, enngleich er für den Vormonat auch etwas nach oben revidiert wurde.

Autobranche weiter im Fokus

Thema bei den Einzelwerten ist weiter die Zukunft der Autoindustrie. Nachdem sich die EU am Freitag nicht mehrheitlich gegen höhere Strafzölle für E-Autos aus China ausgesprochen hatte, liegt deren Schicksal nun in Fortschritten bei weiteren Verhandlungen zwischen China und der EU-Komission. "Das macht die Aktien empfindlich für überraschend auftauchende Schlagzeilen über die Entwicklung von Verhandlungen", so ein Händler. Investoren würden solche latenten Risiken nicht mögen, die Branche könnte daher unterdurchschnittlich laufen.

Aktien aus dem Einzelhandel stehen um 11.00 Uhr zum einen mit Einzelhandelsumsätzen aus der Eurozone im Fokus, zum anderen hat das Ifo-Institut das Geschäftsklima für die Branche veröffentlicht. Und hier sieht es noch schlechter aus als zuvor: Im September sackte es auf minus 25,6 von minus 23,1 Punkten im August weiter ab.

Bei den Einzelaktien wird auf die Aktie des Computerspiele-Machers Ubisoft geblickt. Sie haussierte am Freitag um rund 30 Prozent, nachdem sie zuvor massiv eingebrochen war. Der chinesische Internetriese Tencent und die Familie Guillemot, die Ubisoft Entertainment gegründet hat, erwägen eine mögliche Privatisierung wie Bloomberg berichtete.


 
DEVISEN          zuletzt        +/- %       0:00  Fr, 17:23   % YTD 
EUR/USD           1,0965        -0,0%     1,0969     1,0964   -0,7% 
EUR/JPY           162,80        -0,3%     163,22     162,83   +4,6% 
EUR/CHF           0,9413        -0,1%     0,9425     0,9422   +1,4% 
EUR/GBP           0,8362        -0,0%     0,8363     0,8366   -3,6% 
USD/JPY           148,48        -0,2%     148,79     148,51   +5,4% 
GBP/USD           1,3111        -0,1%     1,3119     1,3102   +3,1% 
USD/CNH           7,0881        -0,2%     7,1004     7,0968   -0,5% 
Bitcoin 
BTC/USD        63.552,60        +2,0%  62.313,20  61.571,90  +46,0% 
 
 
 
ROHOEL           zuletzt  VT-Settlem.      +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex          74,26        74,38      -0,2%      -0,12   +5,1% 
Brent/ICE          77,96        78,05      -0,1%      -0,09   +4,0% 
 
 
METALLE          zuletzt       Vortag      +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)     2.640,95     2.653,79      -0,5%     -12,84  +28,1% 
Silber (Spot)      31,83        32,20      -1,1%      -0,37  +33,9% 
Platin (Spot)     981,93       991,72      -1,0%      -9,79   -1,0% 
Kupfer-Future       4,54         4,55      -0,2%      -0,01  +14,7% 
 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

DJG/mod/gos

(END) Dow Jones Newswires

October 07, 2024 02:32 ET (06:32 GMT)