Zumindest der Markt scheint daran zu zweifeln. Dies zeigt sich in einer Börsenkapitalisierung von $26 pro Aktie, die nur dem Siebenfachen des im letzten Jahr generierten freien Cashflows entspricht.
 
Zweifellos muss die erhebliche Verschuldung berücksichtigt werden: Auf Basis des Unternehmenswerts, also der Summe aus Nettoverschuldung und Marktkapitalisierung, wird Sirius derzeit mit dem Fünfzehnfachen des im letzten Jahr generierten freien Cashflows bewertet.
 
Es sollte jedoch angemerkt werden, dass der jährliche freie Cashflow in den letzten vier Jahren erheblich gesunken ist. Er dürfte 2024 $1,2 Milliarden erreichen, verglichen mit $1,7 Milliarden im Jahr 2020. Die Blutung muss also schnell gestoppt werden.
 
Die Situation bleibt daher interpretationsbedürftig. Da die Dienste von Sirius in allen neuen Fahrzeugen in Nordamerika serienmäßig installiert sind und über ein Abonnement zugänglich gemacht werden, ist eine gute Umsatzvorhersagbarkeit gegeben — trotz des jüngsten Gewinnrückgangs. Die Schulden sind kostengünstig und gut strukturiert.
 
In diesem Zusammenhang hat die Fusion von Sirius mit Liberty Media dazu geführt, dass Berkshire Hathaway nun fast ein Drittel des Kapitals von Sirius kontrolliert. Abgesehen von der Attraktivität, die die Beteiligung der Warren Buffett-Gruppe mit sich bringt, verringert diese Konstellation das potenzielle Refinanzierungsrisiko erheblich.
 
Sirius erzielt $7 Milliarden Umsatz durch seine Übertragungs-Audio-Aktivitäten und $2 Milliarden durch Werbung. Unter den kostenpflichtigen Diensten beansprucht es die längste Hördauer in den USA, noch vor YouTube und Spotify.
 
Die wirtschaftlichen Kennzahlen von Sirius sind insgesamt besser als die der Streaming-Dienste: ein ähnlicher Umsatz pro Abonnent wie bei Netflix, eine halb so hohe Abwanderungsrate wie bei Spotify, eine doppelt so hohe Bruttomarge wie bei letzterem und eine sehr hohe Kundenzufriedenheit.
 
Mit Präsenz in 160 Millionen Fahrzeugen in Nordamerika sieht Sirius das Autoinnere als den neuen Horizont für digitale Werbung — nach der weitgehenden Monetarisierung von Zuhause, Büro und Telefon. Das Argument scheint stichhaltig.
 
Dennoch erscheint der Pessimismus des Marktes nicht völlig unbegründet. Jüngere Zielgruppen nutzen den Sirius-Dienst weniger, während die Neuwagenverkäufe in den USA immer noch ein Viertel unter dem Niveau vor der Pandemie liegen.
 
Trotz guter Nachhaltigkeitsmerkmale bremst dies die Ambitionen des Managements. Es hat sich zum Ziel gesetzt, langfristig fünfzig Millionen Abonnenten zu erreichen, im Vergleich zu vierzig Millionen heute, und $1,8 Milliarden freien Cashflow zu generieren, im Vergleich zu $1,2 Milliarden heute; ein genaues Datum wird jedoch nicht genannt.
 
Andererseits hat die Reorganisation des Kapitals und die Fusion mit Liberty Media die Transparenz deutlich verbessert und den Streubesitz erweitert. Diese Entwicklung könnte das Interesse institutioneller Investoren wecken, wie auch die Aufnahme der Sirius-Aktie in Indexfonds.
 
Neben einer potenziell attraktiven Bewertung sehen Optimisten daher eine interessante technische Konfiguration.