Sectra hat sich geschickt in einem der kapitalschonendsten und interdisziplinärsten Bereiche des berühmten "Patientenpfades" im Gesundheitssystem platziert: der Verwaltung von medizinischen Bildgebungsdaten.
Genau vor einem Jahr wiesen wir darauf hin, dass ein möglicher Rückgang der Bewertung eine schnell zu nutzende Einstiegschance darstellen könnte. Diese Einschätzung hat sich als zutreffend erwiesen, denn der Aktienkurs verdoppelte sich nach einer Durststrecke im Sommer.
Dieser Erfolg ist durchaus gerechtfertigt: Das Umsatzwachstum lag im vergangenen Geschäftsjahr bei 26%, was doppelt so hoch ist wie der durchschnittliche Jahreszuwachs der letzten Dekade, der bereits auf allen Ebenen herausragend war.
Trotz des Übergangs vom Lizenzverkaufsmodell zum Dienstleistungsmodell bleibt das Margenprofil unverändert. Allerdings hat dieser Wechsel zu einem Rückgang des operativen Cashflows um ein Viertel geführt - ein Punkt, der möglicherweise eine Trendwende darstellt und daher genau beobachtet werden sollte.
Es ist bemerkenswert, dass die Unternehmensführung bei europäischen Technologieunternehmen wie Sectra nach wie vor stark von den in den USA üblichen Praktiken abweicht: Keine Aktienoptionen oder übertriebenen Vergütungen hier; die generierten freien Cashflows sind real und fließen zurück an die Aktionäre.
Dennoch zeigt das Geschäftsjahr 2024, dass die Dividende den freien Cashflow übersteigt: Nicht nur hat die Umstellung des Geschäftsmodells zu einer verringerten Cash-Generierung geführt, sondern Sectra erlebte zudem in den letzten zwölf Monaten eine Investitionsspitze.
Vor diesem Hintergrund hat sich der Vorstand dazu entschieden, die Dividende nicht zu erhöhen. Der Markt scheint davon bisher unbeeindruckt, da die Bewertung wieder ihre historischen Höchststände erreicht.